Internationale Konferenz "Das genetische Wissen und die Zukunft des Menschen"
Bulmahn: „Politik muss ethische und rechtliche Rahmenbedingungen setzen“
Die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn, hat zur Eröffnung der internationalen Konferenz „Das Genetische Wissen und die Zukunft des Menschen“ am Montag in Berlin eine breite Debatte über die ethischen und rechtlichen Grenzen der Biotechnologie gefordert: „Die rechtlichen Rahmenbedingungen müssen der rasch voranschreitenden wissenschaftlichen Entwicklung angepasst werden.“
Besonders im Fall der Gentests lägen Chancen und Risiken eng beieinander. Mit den Erkenntnissen aus der genetischen Diagnostik könne Menschen zwar bereits vorbeugend geholfen werden. Diese Tests könnten gleichzeitig aber negative soziale Auswirkungen auf die Betroffenen haben, sagte die Ministerin: „Niemand darf zu einem Test gezwungen werden, es darf keine Benachteiligungen geben und das Recht auf Nichtwissen muss geschützt bleiben.“
Das BMBF fördere parallel zum Fortschritt in den Biowissenschaften auch die Entwicklung ethischer Standards. Die Bundesregierung wendet für den Aufbau des Nationalen Genomforschungsnetzes zusätzlich fast 180 Millionen Euro aus UMTS-Mitteln auf. Zusammen mit den Mitteln für die Projektförderung, stehen für die Genomforschung damit bis 2003 fast 445 Millionen Euro zur Verfügung. „Damit setzt sich Deutschland mit der öffentlichen Förderung in Europa an die Spitze“, sagte Bulmahn.
Während der internationalen Konferenz wollen Expertinnen und Experten bis zum Dienstag die neuesten Entwicklungen der molekularen Medizin, der genetischen Diagnostik sowie neue Therapiekonzepte vorstellen und ihre sozialen, ethischen und rechtlichen Aspekte diskutieren. Die Konferenz findet auf Anregung der Ministerin statt und wird vom Deutschen Referenzzentrum für Ethik in den Biowissenschaften organisiert.
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