Institut für Breitbandtechnik eingeweiht
Die vor einem Jahr vereinbarte Kooperation zwischen der FH Stralsund und der Siemens AG, Standort Greifswald, trägt nun Früchte: Heute wurde das Institut für Breitbandtechnik in den Räumen der Siemens AG eingeweiht. Dabei waren FH-Rektor Professor Dr. Ulrich Schempp, Siemens-Standortleiter Martin Stolz und Professor Peter Kauffold, Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern, sowie namhafte Gäste aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Das Institut für Breitbandtechnik ist eine Einrichtung der Fachhochschule Stralsund, Fachbereich Elektrotechnik und Informatik. Es beschäftigt sich mit allen drahtgebundenen und mobilen Techniken, die sehr schnell große Datenmengen digital oder analog übertragen, wie zum Beispiel Video per Internet. Das Besondere an diesem Institut: Es hat seinen Platz auf dem Gelände der Siemens AG. Da die Studenten direkten Einblick in Produktentwicklung und Produkttests haben, wird ein Höchstmaß an Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht. Das Institut bietet ab dem Wintersemester 2002 Laborplätze für 16 Master-Studenten. Im Rahmen der Kooperation stellt Siemens drei Räume mit insgesamt rund 250 qm, Spezialtechnik und Infrastruktur bereit; die Fachhochschule die Nachwuchsingenieure und Ausbilder sowie die erforderliche Mess- und Computertechnik und Büroausstattung. Das Land Mecklenburg-Vorpommern finanziert die Kooperationsarbeit mit 1 Mio. EURO aus dem Zukunftsfond des Landes inklusive eines Arbeitsplatzes für den Leiter des Institutes, Dipl.-Ing Axel Post.
Ein weiteres Element der Kooperation und des neuen Studienschwerpunktes ist die Access-Laborausbildung der Bachelor-Studenten. In der Fachhochschule steht ihnen bereits seit Herbst letzten Jahres ein neues, mit Breitbandtechnik ausgestattetes Labor mit 16 Plätzen für die praktischen Übungen und Versuche zur Verfügung. Die rund 160.000 DM teure Ausstattung wurde ebenfalls vom Land finanziert; Siemens sponsorte die Access-Spezialtechnik.
Ziel der Kooperation
Die Kooperation umfasst gemeinsame Produkt-entwicklung und Produkttests sowie Forschungsprojekte unter Einbezug besonders geeigneter Studenten. Die spätere Gründung von Start-up-Unternehmen sieht der Kooperationsvertrag zwar nicht vor, gehört aber zu den Zukunftsvisionen beider Kooperationspartner.
Durch die Ausbildung der Studenten im Unternehmen und die gemeinsame Nutzung der Labore für Forschung, Entwicklung und Weiterbildung erhoffen sich die Partner einen Qualitätsschub in der Ausbildung und positive Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
FH Stralsund
Der Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der Fachhochschule Stralsund hat sein gesamtes Studienangebot ab dem Sommersemester 2002 internationalisiert und vollständig auf Bachelor- und Master-Ausbildung umgestellt. Er gehört damit zu den ersten technischen Fachbereichen in der Bundesrepublik, die diesen Schritt gehen und ihr Ausbildungsangebot an wirtschaftlichen Erfordernissen ausrichten. Die Kooperation mit der Siemens AG Greifswald ist ein weiteres Zeichen für die Leistungskraft der Fachhochschule Stralsund, die ihre Attraktivität bei in- und ausländischen Studenten spürbar erhöhen wird.
Siemens-Standort Greifswald
Am Standort der Siemens AG in Greifswald beschäftigt rund 680 Mitarbeiter. Mit etwa 220 Entwicklungsingenieuren ist das Unternehmen die größte Hardware- und Software-Schmiede in Mecklenburg-Vorpommern. Die hier entwickelten Telekommunikationstechniken werden in Greifswald gefertigt und in weltweit 93 Länder exportiert. Spezialisiert sind die Greifswalder auf Produkte und Lösungen für Access-Netze, die Technik der „letzten Meile“ zwischen der Vermittlungsstelle des Netzbetreibers und der Telefondose und dem PC. Die große Herausforderung besteht darin, über die vorhandenen Netze außer Sprache (Telefonie) auch immer mehr Daten (Internet) schnell und sicher zu übertragen (Breitbandtechnik).
In letzter Zeit hatte der Standort von sich reden gemacht: Siemens wird sich zum Ende des Geschäftsjahres am 30.9.2002 von der Fertigung trennen und die 270 Arbeitsplätze an eine sich in Gründung befindende Betreibergesellschaft übergeben, die den Produktionsbetrieb als unabhängiges Unternehmen weiterführt. Bei Siemens in Greifswald bleiben rund 410 Arbeitsplätze erhalten. Damit bleibt Siemens immer noch einer der größten privaten Arbeitgeber in Mecklenburg-Vorpommern.
Weitere Informationen über:
I & C Standort Greifswald
Gudrun Haseloh
Interne Kommunikation
Siemensallee 1
17489 Greifswald
Tel.: 03834 / 555 – 640
Fax.: 03834 / 555 – 602
E-Mail: Gudrun.Haseloh@icn.siemens.de
Fachhochschule Stralsund
Rudi Wendorf
Leiter der Technologie- und Informationstransferstelle
Zur Schwedenschanze 15
18435 Stralsund
Tel.: 0 38 31 / 45 65 28
Fax: 0 38 31 / 45 66 40
E-Mail: rudi.wendorf@fh-stralsund.de
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