Megastädte vor dem Kollaps
Uni Cottbus stellt Projekt zur Stadt-Entwicklung von Ho Chi Minh City/Vietnam bei BMBF-Tagung vom 23. – 25. November in Berlin vor
Stadt- und Umweltplaner der BTU Cottbus forschen gemeinsam mit lokalen Partnern in Vietnam sowie weiteren Forschungseinrichtungen an der nachhaltigen Entwicklung von Ho Chi Minh City. Die BTU Cottbus ist zusammen mit 14 anderen Hochschulen in das mit rund 65 Mio. € dotierte BMBF-Programm zur Förderung von Megastädten ausgewählt worden. Projektkoordinator ist Prof. Volker Martin, Lehrstuhl Stadtplanung und Raumgestaltung. Vom 23. bis 25. November findet eine Veranstaltung des BMBF zur Forschung für die nachhaltige Entwicklung der Megastädte von morgen (im GTZ Haus Berlin Reichpietschufer 20) statt, bei der alle vom BMBF geförderten Projekte vorgestellt werden. Prof. Martin und sein Team versuchen Lösungen aufzuzeigen, wie man bezahlbaren Wohnraum für arme Bevölkerungsschichten schaffen kann, wie das tägliche Verkehrschaos verhindert und eine ökologische Versorgung mit Wasser (bzw. auch deren Entsorgung) aufgebaut werden kann.
Für das ehemalige Saigon entwickeln die Stadtplaner um Prof. Martin ein Wohnungsbaukonzept. „Die Stadt wird in den nächsten Jahren auf mehr als zehn Millionen Einwohner anwachsen. Dafür werden mindestens eine halbe Million neue Wohnungen gebraucht. Außerdem müssen 350.000 Wohnungen aus dem Alt-Bestand saniert werden“ sagt Martin. Mit Fragen des ökologischen Stadtumbaus bzw. Stadtwachstums beschäftigt sich Prof. Michael Schmidt, Lehrstuhl Umweltplanung. Der zweite von der BTU beteiligte Lehrstuhl entwickelt auf der Basis von Nachhaltigkeits- und Umweltindikatoren ein räumliches Planungs- und Informationssystem zur Bewertung von Strategien für eine nachhaltige Wohnungsbauentwicklung.
Megastädte wie das vietnamesische Ho Chi Minh City sind für Westeuropäer der Albtraum: die aus dem Umland in die 7 Millionen große Stadt einströmenden Migranten siedeln sich in einfachen Häusern und Hütten im Sumpfgebiet an; diese vier ein halb Millionen Menschen leben ohne Kanalisation, und das Trinkwasser kann für Kinder dort tödlich sein. Den Verkehr dominieren die kleinen stinkenden Zweitakter-Mopeds, öffentlichen Personenverkehr gibt es kaum. Die neuen Siedlungen entstehen meist illegal. Unkontrolliert und ungesteuert wächst die Stadt so immer weiter in die Fläche.
Millionenstädte, die wie Ho Chi Minh City kurz vor dem stadtplanerischen, ökologischen und hygienischen Kollaps stehen, gibt es weltweit viele: in China, Brasilien, Mexiko, Indien und in Afrika. Die gravierenden sozialen, gesundheitlichen, ökologischen und städtebaulichen Probleme dieser Mega-Cities stehen im Mittelpunkt des BMBF-Programms. Mit dessen Hilfe sollen Lösungen gefunden werden, wie die Lebensumstände von Millionen Menschen verbessert werden können.
Weitere Informationen zum Projekt der BTU Cottbus von Prof. Volker Martin (Lehrstuhl Stadtplanung und Raumgestaltung) und Prof. Michael Schmidt (Lehrstuhl Umweltplanung): http://www.megacity-hcmc.org;
Kontakt: Prof. Volker Martin, 0355/69-3606 (Bildmaterial vorhanden)
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.megacity-hcmc.orgAlle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Neue Erkenntnisse zur Blütezeit-Regulation
Einfluss von Kohlenstoff- und Stickstoff-Signalwegen auf Blütenrepressoren bei Arabidopsis. In einer aktuellen Publikation in der Fachzeitschrift Plant Physiology hat ein internationales Forschungsteam, dem unter anderem Dr. Justyna Olas als eine…
Wenn Hepatitis-E-Viren Nervenzellen angreifen
Hepatitis-E-Viren (HEV) verursachen normalerweise Leberinfektionen. Sie können aber auch andere Organe befallen und insbesondere neurologische Erkrankungen auslösen. Über die Details ist noch wenig bekannt. Ein Forschungsteam um Michelle Jagst und…
Was T-Zellen im Tumor müde macht
Detaillierte Analyse im Journal Blood von Extramedullären Läsionen beim multiplen Myelom und neue Therapieansätze. Die extramedulläre Erkrankung (EMD) ist ein Hochrisikofaktor beim Multiplen Myelom. Angela Riedel und Leo Rasche vom…