Über 1000 Wissenschaftler aus ganz Europa in Jena erwartet – neuer Teilnehmerrekord zum Kongress der Mikrobiologen
Einen Monat vor Beginn der Jahrestagung der Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) zeichnet sich mit über 1000 Anmeldungen ein Teilnehmerrekord ab. Diese wichtigste Jahresveranstaltung der deutschen Mikrobiologen wird vom 19.-22. März auf dem Campus der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfinden. Erstmals seit 1993 lädt damit wieder ein ostdeutscher Standort zum zentralen Erfahrungsaustausch der Mikrobiologen.
Die thematischen Schwerpunkte der Jahrestagung umfassen viele mikrobiologische Teildisziplinen. Wissenschaftler aus 16 Ländern, darunter international renommierte Kollegen, werden in über 200 Fachvorträgen und Sitzungen aktuelle Aspekte der Mikrobiologie diskutieren.
Das Thema Mikrobiologie ist hoch aktuell. Weltweit wird eine drastische Zunahme von resistenten Krankheitserregern verzeichnet. Bakterien und Pilze sind Quelle schwer therapierbarer Krankheiten. Der Nobelpreis für Medizin wurde 2005 für die Entdeckung des Bakteriums Helicobacter pylori vergeben, der Hauptursache für Magengeschwüre und -entzündungen. Andererseits sind nach Schätzungen erst 3-5% aller Mikroorganismen bekannt. Sie bilden daher ein längst nicht ausgeschöpftes Reservoir für wichtige neue Wirkstoffe. Zu diesen Wirkstoffen gehören Antibiotika, Krebsmedikamente oder Cholesterinsenker.
Mikroorganismen schufen die Grundlage für unser heutiges Leben. „Auch in Jena steht sowohl das immense biotechnologische Potenzial als auch der Wettlauf zwischen Mensch und Mikroorganismen im Mittelpunkt“, sagt Tagungspräsident Prof. Dr. Axel Brakhage, Inhaber des Lehrstuhls für Mikrobiologie und Molekulare Biologie der Universität Jena und Direktor des Hans-Knöll-Instituts.
Im Rahmen einer begleitenden Ausstellung mit Preisverleihung finden ca. 600 so genannte Posterpräsentationen statt. Traditionell werden auch die VAAM- Promotionspreise verliehen. Zur parallel verlaufenden Fachausstellung präsentieren sich rund 45 Unternehmen als Sponsoren und Aussteller.
Der Tagungsort Jena hat in der Mikrobiologie international einen sehr guten Ruf. Die Stadt steht seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts in der Tradition der Mikrobiologie und Naturstoff-Forschung und hat in der Gegenwart eine international anerkannte Stellung auf diesen Forschungsgebieten erlangt. Mit mikrobiologischen Themen konnte seit 1995 jährlich ein Thüringer Forschungspreis gewonnen werden.
Heute arbeiten in Jena Forscher an unterschiedlichen Teildisziplinen der Mikrobiologie und Biotechnologie in verschiedenen wissenschaftlichen Einrichtungen. Darunter befinden sich das Leibniz-Institut für Naturstoff- Forschung und Infektionsbiologie e.V. – Hans-Knöll-Institut (HKI), verschiedene Institute an der Friedrich-Schiller-Universität, der Fachhochschule, das Max- Planck-Institut für Chemische Ökologie sowie das Max-Planck-Institut für Biogeochemie. Darüber hinaus ist in Jena ein Cluster mit einer Reihe von international tätigen Biotech-Firmen entstanden.
Für die Tagung zeichnen das Jenaer Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI) und die Friedrich-Schiller- Universität verantwortlich.
Information zum Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut
Das frühere Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie (ZIMET) war eines der größten biowissenschaftlichen Forschungszentren der DDR. Mit dem Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung wurde ab 1992 die Tradition der mikrobiologischen Naturstoff-Forschung in Jena fortgesetzt, die vor 50 Jahren mit der Entwicklung eines Produktionsverfahrens für Penicillin durch Prof. Dr. Hans Knöll begonnen wurde. Die Umbenennung des Institutes in Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. – Hans- Knöll-Institut – erfolgte 2005. Wissenschaftlicher Direktor seit 2005 ist Prof. Dr. Axel A. Brakhage.
Ansprechpartner
Dr. Michael Ramm
Wissenschaftliche Organisation
Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V.
– Hans-Knöll-Institut –
Tel.: 03641/ 65-6642
Fax: 03641/ 65-6620
E-Mail: michael.ramm@hki-jena.de
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