Internet-Auktionen und elektronischer Handel

Wie können Unternehmen den elektronischen Handel für ihre Geschäftsinteressen nutzen? Mit diesen Fragen beschäftigen sich internationale Wissenschaftler auf einer Tagung vom 12. bis 17. November im Internationalen Begegnungs- und Forschungszentrum für Informatik (IBFI) auf Schloss Dagstuhl im nördlichen Saarland.

Die Forscher aus der Informatik, Betriebs- und Volkswirtschaftslehre sowie der Psychologie werden mit Vertretern großer IT-Unternehmen über die Zukunft von Internet-Auktionen und den elektronischen Handel diskutieren.

Das Internet-Auktionshaus Ebay und virtuelle Einkaufszentren wie Amazon belegen den Erfolg der neuartigen Vertriebswege im Internet. Doch mit welchen Mechanismen funktionieren Internet-Auktionen? Wie können diese weiter verbessert werden und welche Anwendungen gibt es noch dafür? Die Wissenschaftler auf Schloss Dagstuhl werden zum Beispiel diskutieren, wie der im Klimaschutz-Protokoll von Kyoto vorgesehene CO2-Handel über das Internet organisiert werden kann. Außerdem werden sie beleuchten, wie Unternehmen über das Internet neue Märkte erschließen können. Denn der elektronische Handel hat in den vergangenen Jahren die Geschäftsprozesse tiefgreifend verändert. Per Knopfdruck kann ein Autohersteller heute weltweit verschiedene Autositze vergleichen und den günstigen Zulieferer über das Internet auswählen. Auch der Börsenhandel verändert sich durch elektronische Systeme in seinen Strukturen.

Die internationale Forschergruppe der Dagstuhl-Tagung erhofft sich durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit neue Denkanstöße. So erforschen beispielsweise die Psychologen die Strategien bei Internet-Auktionen mit Experimenten im Labor, bei denen Studenten spielerisch gegeneinander antreten. Die Informatiker hingegen simulieren das Kaufverhalten am Computer und versuchen darüber Vorhersagen zu treffen. Und die Ökonomen setzen die Spieltheorie ein, um wirtschaftliche Prozesse zu modellieren.

An der Tagung auf Schloss Dagstuhl nehmen von deutscher Seite unter anderem die Wirtschaftsprofessoren Axel Ockenfels, Leibnizpreisträger der Universität Köln, und Christof Weinhardt von der Universität Karlsruhe teil. Ockenfels ist Experte für Internet-Auktionen, Weinhardt beschäftigt sich mit dem elektronischen Handel und Börsen. Aus Großbritannien reist der Informatiker Nick Jennings an (University of Southampton), einer der führenden Experten für Softwareagenten. Außerdem kommt aus den USA Richard Engelbrecht-Wiggans (University of Illinois), ebenfalls ein führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Internet-Auktionen.

Hintergrund:

Schloss Dagstuhl lädt das ganze Jahr über Wissenschaftler aus aller Welt ins Saarland ein, um über neueste Forschungsergebnisse in der Informatik zu diskutieren. Rund 2.700 Informatiker von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und aus der Industrie nehmen jährlich an den wissenschaftlichen Veranstaltungen in Dagstuhl teil. Seit 2005 gehört Schloss Dagstuhl zur Leibniz-Gemeinschaft, in der führende außeruniversitäre Forschungsinstitute und wissenschaftliche Serviceeinrichtungen in Deutschland vertreten sind.

Hinweis für Journalisten:
Wir vermitteln gerne Interviews mit Mitarbeitern und Tagungsteilnehmern von Schloss Dagstuhl.
Für Reportagen und Filmaufnahmen wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle von Schloss Dagstuhl:
Dr. Roswitha Bardohl
Tel. (0681)302-3847
Email: roswitha.bardohl@dagstuhl.de
oder an das Kompetenzzentrum Informatik der Universität des Saarlandes:
Friederike Meyer zu Tittingdorf
Tel. (0681) 302-58099
Email: presse@cs.uni-sb.de

Media Contact

Dr. Roswitha Bardohl idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…