Gesundheitliche Auswirkungen von Nanopartikeln
Am 22. Juni findet im GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit (Helmholtz-Gemeinschaft) ein internationales Symposium über die Dosimetrie von Nanopartikeln statt. Renommierte Wissenschaftler aus aller Welt (USA, UK, Niederlande, Schweiz) werden die Aufnahme und Verteilung von Umweltpartikeln und Nanomaterialien im Organismus und die sich daraus potenziell ergebenden Gesundheitsrisiken erörtern.
Es sollen zudem Perspektiven für zukünftige Forschungsaufgaben aufgezeigt werden. Seitens der GSF sind die Institute für Epidemiologie bzw. Inhalationsbiologie innerhalb des GSF-Projektfelds „Gesundheitsrelevanz von Umweltaerosolen“ beteiligt.
Anlass dieser Veranstaltung ist der 60. Geburtstag des Aerosolwissenschaftlers und Biophysikers Dr. Wolfgang Kreyling. Im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit dem Verbleib inhalierter Aerosolpartikel in der Lunge, dem primären Zielorgan und der Eintrittspforte in den Körper. Sekundäre Zielorgane sind etwa das Herz-Kreislauf-System oder das zentrale Nervensystem. Mit dieser Aufgabenstellung hat er im Rahmen zahlreicher nationaler und internationaler Projekte einen wesentlichen Beitrag zum Bereich der umweltbedingten Erkrankungen (Environmental Health) geleistet.
Nanopartikel entstehen in der Umwelt vor allem bei Verbrennungsprozesse, werden aber zunehmend auch industriell gefertigt. Wegen ihrer besonderen technologischen bzw. therapeutischen Eigenschaften haben diese das Interesse von Wolfgang Kreyling geweckt. Die von ihnen ausgehende Gesundheitsgefährdung und die Abwägung zwischen Nutzen und Risiko sind ein Schwerpunkt seiner Forschung. Anlässlich der rasch wachsenden Bedeutung von Nanopartikeln in immer mehr Bereichen der modernen Gesellschaft und angesichts der bisherigen vielfältigen wissenschaftlichen GSF Beiträge zur Charakterisierung und dem gesundheitlichen Risiko von Nanopartikeln hat der Lenkungsausschuß des oben erwähnten GSF-Projektfeldes eine Namensänderung zum „GSF-Projektfeld „Gesundheitsrelevanz von Nanopartikeln“ beschlossen.
Wolfgang Kreyling studierte Physik in Frankfurt/Main und in München. Seit 1973 erforscht er an der GSF die Wechselwirkung inhalierter Partikel mit der Lunge an der Schnittstelle zwischen Umwelt und Gesundheit. In 1985/86 verbrachte Herr Kreyling ein Jahr als Gastwissenschaftler an der Harvard School of Public Health in Boston, USA. Dr. Kreyling koordiniert seit 2000 das GSF-Projektfeld „Gesundheitsrelevanz von Aerosolen“, in dessen Rahmen verschiedene Institute interdisziplinär an der Charakterisierung, Exposition, Dosimetrie und in der Wirkungs- und Risikoforschung arbeiten. Wolfgang Kreyling ist seit 2006 stellvertretender Direktor des GSF-Instituts für Inhalationsbiologie.
Pressekontakt:
Heinz-Jörg Haury
Leiter der Abteilung Kommunikation
GSF – Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Neuherberg
Tel.: 809-3187-2460
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