Auf dem Weg zur intelligenten Fabrik: Trends, Lösungen, Fallstricke
Intelligent produzieren – dahinter steckt der Gedanke, Optimierungspotenziale in Herstellung und Fertigung zu heben. Indem Unternehmen ihre Daten aus Produktentwicklung und Produktion konsequent integrieren, können sie, so die Meinung vieler Experten, ihre Prozesse nachhaltig verbessern und beschleunigen.
Vor wenigen Jahren noch Theorie, ist diese Idee heute in Unternehmen aller Branchen zu finden – umgesetzt in praktikable, rentable und richtungweisende Lösungen. Wie Unternehmen mit einem integrierten Datenmanagement ihre Produktion intelligent gestaltet haben, zeigen Praxisberichte auf dem IIR-Forum „Production Data“ am 22. und 23. Januar 2008 in Sindelfingen bei Stuttgart.
Die Integration von Daten gilt als wichtigste Voraussetzung für durchgängige Produktionsprozesse. Besonders dann, wenn Systeme wie MES (Manufacturing Execution) eingeführt werden, kommt es darauf an, Daten abzugleichen und ihre Qualität zu sichern. Wie der Anlagenbauer Linde Engineering ein solches Projekt umsetzte und welche Erfahrungen und Ergebnisse das Unternehmen heute, nach zehn Produktivbetrieb, vorzuweisen hat, darüber berichtet der IT-Projektleiter Oliver Richter auf dem IIR-Forum.
Viele Unternehmen stehen zudem vor der Frage, wie sie ihre Betriebs- und Maschinendaten systematisch erfassen und auswerten können. Eine Lösung für die Pharmaindustrie sind elektronische Herstellungsanweisungen und Chargenprotokolle – ein Konzept, über das der Pharmahersteller Pascoe auf dem Forum informieren wird. Bei TRW Automotive soll ein Online-Tracking-System dabei helfen, Maschinendaten zu erfassen, zu speichern und auszugeben. Über die Funktionsweise, die Anwendung, aber auch die Grenzen des Systems klärt Lean Promotion Officer Wolfgang Vetter auf.
Auch der Münchener Triebwerkshersteller MTU Aero Engines stand vor der Aufgabe, Daten von 300 heterogenen Maschinen erfassen zu müssen und sie anschließend mit einem PPS-System zu verknüpfen. Wie ihm das gelungen ist, erläutert Axel Mattschas, Projektleiter in der Abteilung Fertigung.
Eine weitere Möglichkeit, Kosten zu reduzieren, sehen Experten in Standards und Datenaustauschformaten. „Kostenargumente sprechen für Standards. Maschinen können schneller umgerüstet und flexibler genutzt werden, Geräte kürzer in Betrieb genommen werden“, beschreibt Forums-Vorsitzender Martin Wollschlaeger, Professor an der Fakultät Informatik der TU Dresden, die Vorteile. Auf der Veranstaltung geht er weiter auf das Thema Standardisierung und industrielle Kommunikation ein.
Der Aluminiumverarbeiter Alcan Singen erklärt ferner, wie Material- und Logistikdaten über eine RFID-Lösung integriert werden können. Dabei weist er auf besondere Erfordernisse hin und zeigt, wie RFID technisch realisiert werden kann.
Weitere Themen des Forums sind das Management von Produktdaten und Produktlebenszyklen, eCAD und mCAD-Collaboration, Informationssicherheit in der vernetzten Fabrik und Manufacturing Intelligence.
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