Chemiedozententagung in Koblenz
Vom 18. bis 20. März findet an der Universität Koblenz-Landau die Chemiedozententagung 2019 statt. Dazu lädt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) die Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer der Fakultäten für Chemie aus Deutschland und dem benachbarten Ausland ein.
Im Rahmen der Tagung verleiht die GDCh die Ehrenmitgliedschaft an François Diederich, ETH Zürich (CH). Darüber hinaus erhalten Albrecht Berkessel, Universität zu Köln, den Horst-Pracejus-Preis und Sandra Luber, Universität Zürich (CH), den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis. Außerdem zeichnet die ADUC drei Nachwuchswissenschaftler aus.
Am 18. März verleiht die GDCh Professor Dr. François Diederich, ETH Zürich (CH), im Rahmen einer Festsitzung ihre höchste Auszeichnung – die Ehrenmitgliedschaft. Damit würdigt sie sowohl Diederichs Einsatz für die Chemie im Allgemeinen als auch sein Engagement für die GDCh im Besonderen.
Als langjähriges Mitglied (seit 1974) diente er der GDCh in ihrem Vorstand (2008-2015) sowie als stellvertretender Präsident (2011/12). Außerdem vertrat er die GDCh in verschiedenen Funktionen, unter anderem als Vorsitzender der Bewertungsgruppe des Forschungsratings des Wissenschaftsrats, als Vorsitzender des Kuratoriums der GDCh-Zeitschrift Angewandte Chemie und als Vorsitzender der Präsidenten-Kommission „Perspektiven der Chemie“.
Der gebürtige Luxemburger Diederich studierte Chemie in Heidelberg, wo er 1979 promovierte. Nach einem Postdoktoranden-Aufenthalt an der University of California at Los Angeles (UCLA) trat er 1981 eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für medizinische Forschung in Heidelberg an.
Dort habilitierte er sich 1985 und folgte einem Ruf an die UCLA, wo er 1989 zum Full Professor of Organic and Bioorganic Chemistry ernannt wurde. Seit 1992 ist er ordentlicher Professor für Organische Chemie an der ETH Zürich. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, der American Academy of the Arts and Sciences, der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) sowie der Real Academia Española de Ciencias.
Er wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Otto-Bayer-Preis für Chemie, dem Humboldt-Forschungspreis, dem Burckhard-Helferich-Preis sowie der August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze und der Adolf-von Baeyer-Denkmünze der GDCh.
Ebenfalls im Rahmen der Festsitzung erhält Professor Dr. Albrecht Berkessel, Universität zu Köln, den Horst-Pracejus-Preis. Die Auszeichnung wird an Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerinnen für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Enantioselektivität verliehen. Berkessel wird als einer der international renommiertesten deutschen Chemiker gewürdigt, wozu neben seinen herausragenden Originalpublikationen auch seine Monographie „Asymmetric Organocatalysis“ beiträgt.
Als „spektakulär“ bezeichnet die Auswahlkommission seine Entdeckung einer Titan-katalysierten hochenantioselektiven Epoxidierung terminaler Olefine sowie seine Beschreibung des sogenannten Breslow-Intermediates.
Den Carl-Duisberg-Gedächtnispreis erhält Prof. Dr. Sandra Luber, Universität Zürich (CH). Mit dem Preis, der mit 7500 Euro dotiert ist, wird der akademische Nachwuchs in der Chemie gefördert. Die 37-jährige Chemikerin erhält die Auszeichnung für ihre Arbeiten auf dem Gebiet der theoretischen Spektroskopie, und zwar sowohl in der Methodenentwicklung als auch der wissenschaftlich relevanten Anwendung. Mit ihren Arbeiten zeigt die Preisträgerin beispielhaft, wie moderne theoretische Chemie zur Aufklärung komplexer chemischer Phänomene beitragen kann.
Darüber hinaus zeichnet die ADUC drei Nachwuchswissenschaftler aus verschiedenen Gebieten der Chemie für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes aus: Dr. Lutz Greb, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, erhält einen ADUC-Preis für seine kreativen und ungewöhnlichen Beiträge zur Chemie der Siliziumverbindungen in gewöhnlichen Valenzzuständen. Dr. Thomas-Christian Jagau, Ludwig-Maximilians-Universität, wird für die Entwicklung von Coupled-Cluster-Methoden zur Berechnung elektronischer Resonanzzustände und der Starkfeldionisation ausgezeichnet. Und Dr. Manuel van Gemmeren, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, erhält den Preis für sein brillantes Ligandendesign für die nicht-dirigierte C-H-Olefinierung von Arenen.
Weitere Informationen finden sich unter www.gdch.de/cdt2019
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und vergibt zahlreiche Preise für besondere Leistungen in der chemischen Forschung. Von der traditionsreichen, bei der GDCh angesiedelten Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie (ADUC) werden jährlich bis zu drei Nachwuchsgruppenleiter/innen (Habilitanden/innen, Stipendiaten/innen oder Juniorprofessoren/innen) für die Etablierung eines eigenständigen Forschungsgebietes ausgezeichnet.
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