Das Undenkbare denken: Wie forschen wir morgen?

Prof. Dr. Katharina Al-Shamery ist Organisatorin des Symposiums. Die Professorin für physikalische Chemie an der Universität Oldenburg ist seit Jahren an der Frage interessiert, wie die Universität und die Forschung von morgen aussehen: „Bei einer Begutachtung in China habe ich einen Nachwuchswissenschaftler kennengelernt, der zahlreiche sehr gute Publikationen vorweisen kann – in Themenfeldern der Chemie, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben. Er benutzt Cybots, also Computerprogramme, die sein wissenschaftliches Spezialwissen mit neuen Forschungsthemen in Verbindung bringen – und Vorschläge für ungewöhnliche und damit unter Umständen ungewöhnlich fruchtbare Kooperationen machen.“

Das Gespräch mit dem jungen Wissenschaftler war einer der Auslöser für Katharina Al-Shamery, die Veranstaltung „Das Undenkbare denken“ zu konzipieren: „Insbesondere die Digitalisierung sorgt dafür, dass wir uns derzeit mitten in einer wissenschaftlichen Revolution befinden. Die Veranstaltung soll einen Beitrag leisten, dies zu reflektieren.“ Ein Wechsel aus Impulsvorträgen, Podiumsdiskussionen, neuen Formaten wie Fishbowl-Diskussionen und Berichten junger Forschender über ihre Arbeit geben zahlreiche Anregungen zum Weiterdenken.

„Wir konnten sehr hochrangige Referenten für das Thema gewinnen“, sagt Al-Shamery. So berichtet beispielsweise Professor Dr. Pooi See Lee von der Nanyang Technological University in Singapur von den Rahmenbedingungen, die zu der aktuellen Erfolgsgeschichte der Wissenschaft in asiatischen Ländern wie Singapur geführt hat. Professor Dr. Erhard Meyer-Galow, ehemaliger Vorstandsvorsitzender von Hüls AG und Stinnes AG sowie ehemaliger GDCh-Präsident, wird seine Erfahrungen teilen, wie alternative Erkenntnisprozesse jenseits etablierter Standardverfahren Wissenschaftler inspirieren können.

Gleich in der ersten Podiumsdiskussion wird dann das Thema Digitalisierung eine wichtige Rolle spielen: „Wir haben hierfür sowohl Vertreter der Ansicht eingeladen, dass der Einfluss der Algorithmen auf die zukünftige Richtung der Forschung eher beschränkt bleibt, als auch solche, die darin eine realistische und ernstzunehmende Option sehen“, sagt Al-Shamery:

„Ich verspreche mir einen kontroversen und spannenden Disput darüber, welche Rolle wir beispielsweise Cybots in der Forschung geben wollen – oder müssen.“ In einer Fishbowl-Diskussion am Nachmittag können dann auch die Besucher der Tagung aktiv werden und mit einem weiteren hochrangig besetzten Panel über die Frage weiter diskutieren, wie überhaupt Exzellenz in der Wissenschaft entsteht und wie gute Rahmenbedingungen dafür aussehen müssen.

Damit diese übergeordneten und weit in die Zukunft reichenden Themen Erdung behalten, nehmen knapp 20 Nachwuchsforscher an dem Symposium teil, die ihre neusten Forschungsergebnisse vorstellen und darstellen, wie sie zu herausragenden Ergebnissen gekommen sind. Al-Shamery: „Von dieser Mischung aus Vision und Bericht aus dem Labor verspreche ich mir Hinweise darauf, was wir bei der Weiterentwicklung unserer Forschungslandschaft beachten müssen – damit wir auch in Zukunft weltweit begehrte Partner in der chemischen Forschung bleiben.“

Das vollständige Programm der Satellitenveranstaltungen „Das Undenkbare denken“ finden Sie unter https://thinking-the-unthinkable.de.

Vertreter der Medien sind herzlich zu den Veranstaltungen eingeladen. Um Anmeldung unter pr@gdch.de wird gebeten.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31 000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis. 2017 feiert die Gesellschaft ihr Jubiläum: Vor 150 Jahren gründete August Wilhelm von Hofmann in Berlin mit der Deutschen Chemischen Gesellschaft die erste Vorgängerorganisation der GDCh.

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Dr. Karin J. Schmitz Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

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