Die Zukunft des Leichtbaus: Mehr als nur Material einsparen
Der englische Begriff „merge“ steht an der Technischen Universität Chemnitz für das Verschmelzen von Technologien und Rohstoffen im Sinne des Leichtbaus. Dahinter verbirgt sich ein Forschungsansatz, der mehr beinhaltet als nur Material einzusparen. Der Bundesexzellenzcluster „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ an der TU Chemnitz hat sich der Thematik verschrieben und bringt dazu Leichtbauexpertinnen und -experten aus aller Welt vom 21. bis 22. September 2017 an der TU Chemnitz zusammen.
Zur 3rd International MERGE Technologies Conference (IMTC) diskutieren Forschende sowie Technologieanwenderinnen und -anwender aus den Bereichen Material- und Produktionstechnik, Mikroelektronik und Systemintegration, Konstruktion, Berechnung und Simulation sowie Qualitätssicherung die neuesten Entwicklungen des Kompetenzfeldes.
Vertreterinnen und Vertreter namhafter Unternehmen wie KraussMaffei, Volkswagen, BMW sowie zahlreicher Fraunhofer-Institute und international agierender Forschungseinrichtungen stellen Trends, Visionen und Entwicklungen für den globalen Markt vor und gewähren Einblicke in Megathemen wie Industrie 4.0.
Die Konferenz bedient alle Aspekte des Themenfelds wie Leichtbaumaterialien, Herstellungstechnologien, Modellierung und Simulation, Smart Systems Integration sowie weitere Applikationen, die notwendig sind, um Leichtbaustrukturen in Großserie fertigen zu können.
Neben dem vielseitigen Vortragsprogramm liegt ein besonderer Fokus der Tagung auf dem Zusammenschluss des Bundesexzellenzclusters MERGE mit Forschungs- und Industriepartnern zu länderübergreifenden Clusterallianzen wie z. B. im Rahmen des Internationalisierungskonzepts „MERGEurope“, der „European Lightweight Cluster Alliance“ (ELCA) oder mehrerer von der Europäischen Union geförderter Projekte.
„Insbesondere der interdisziplinäre Austausch unter den Forschenden sowie der sich anschließende Wissenstransfer sind Garanten für Ressourceneinsparung und Gewichtsreduktion“, ist sich Prof. Dr. Lothar Kroll, Koordinator des Bundesexzellenzclusters MERGE an der TU Chemnitz, sicher. Er fügt an: „Diese Interaktion und die erfolgreiche Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft treiben die Forschung voran und beeinflussen die aktuellen Entwicklungen auf dem Gebiet der Schlüsseltechnologie Leichtbau nachhaltig.“
Die 3rd IMTC richtet sich an Interessierte aus Wissenschaft und Industrie, die ihr Wissen in die Erforschung und Entwicklung von Leichtbaustrukturen und in die dazugehörigen Fertigungstechnologien einbringen. Auf der begleitenden Fachmesse kann der interdisziplinäre Austausch fortgesetzt werden. Eine Poster-Session sowie die Verleihung von Best Paper- und Best Poster-Awards zur Abendveranstaltung am 21. September runden die Tagung ab.
Die Anmeldung via Online-Registrierung ist noch bis 14. September 2017 möglich: https://www.tu-chemnitz.de/IMTC/registration#registration.
Die ausführlichen Vortragstitel und alle weiteren Details zur Veranstaltung sind auf der Tagungshomepage zu finden: https://www.tu-chemnitz.de/IMTC/.
Weitere Informationen erteilen Prof. Lothar Kroll, Koordinator des Bundesexzellenzclusters MERGE, und Dr. Jürgen Tröltzsch, Wissenschaftliche Geschäftsführung des Bundesexzellenzclusters MERGE, Telefon +49 371 531-13910, E-Mail: imtc@tu-chemnitz.de
Stichwort: Leichtbau im Bundesexzellenzcluster MERGE
Die weltweit zunehmende Mobilität, der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase und die daraus resultierende Erderwärmung machen ressourceneffiziente Produktionsprozesse sowie die Nutzung gewichtsoptimierter Bauteile notwendig. Diese zentrale Herausforderung der Forschung verlangt marktorientierte Lösungen und Anwendungen. Hier setzt der multifunktionale Leichtbau als eine Schlüsseltechnologie der Zukunft an. Er bedient sich fachübergreifender Strategien, indem er Akteure aus unterschiedlichen Disziplinen und Technologiefeldern miteinander verbindet.
Der Bundesexzellenzcluster „Technologiefusion für multifunktionale Leichtbaustrukturen“ (MERGE) ist unter Führung der TU Chemnitz aus der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder hervorgegangen. In diesem bundesweit einzigartigen Projekt arbeiten seit 2012 etwa 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Technikerinnen und Techniker an einer Technologiefusion multifunktionaler Leichtbaustrukturen. Ziel ist es, heute noch getrennte Fertigungsprozesse bei der Verarbeitung unterschiedlicher Werkstoffgruppen wie Textilien, Kunststoffe und Metalle zusammenzuführen und mit Sensorik und Aktorik auszustatten. Mehrkomponentenbauteile können dann in Großserie kostengünstiger und energieeffizienter produziert werden. Im Bundesexzellenzcluster sind auch Großunternehmen und zahlreiche kleine und mittlere Unternehmen eingebunden, die komplementär die Wertschöpfungskette „Vom Werkstoff zur Leichtbaustruktur“ abbilden. Die Projektergebnisse des Clusters bedienen führende Märkte der Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, des Maschinenbaus und der Mikrosystemtechnik.
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