Eine Zukunftstechnologie macht „Quantensprünge“ – IQST-Day an der Universität Ulm
„Die Quantenwissenschaften haben großes Zukunftspotential. Dabei geht es um Schlüsseltechnologien für den Bau von superschnellen Computern und hochsensiblen Sensoren, aber auch um die effektive Verschlüsselung von Daten oder die Leitung von Energie“, erklärt IQST-Direktor Professor Tommaso Calarco.
Der Leiter des Instituts für Komplexe Quantensysteme an der Universität Ulm führt das Zentrum gemeinsam mit Professor Tilman Pfau von der Universität Stuttgart. Am IQST arbeiten Forscher der Universitäten Stuttgart und Ulm sowie des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung Stuttgart gemeinsam daran, quantenmechanische Effekte für spätere Anwendungen wissenschaftlich nutzbar zu machen. Wissenschaftler der drei Einrichtungen haben vor Kurzem mit einer erfolgreichen Antragsskizze einen ersten Etappensieg im Rahmen der Exzellenzstrategie errungen.
Bei dem IQST-Symposium sind renommierte Quantenforscher aus dem Ausland als Keynote Speaker geladen. Zu ihnen gehören Professor Nadav Katz von der Hebrew University of Jerusalem, der sich in seinem Vortrag mit Supraleitern aus Hybrid- und Meta-Materialien befasst, sowie Professorin Svenja Knappe von der University of Colorado Boulder und der Firma QuSpin.
Die Wissenschaftlerin aus den USA spricht zu speziellen Bildgebungsverfahren zur sensorischen Erfassung magnetischer Flussdichten. Weiter auf dem Programm stehen Vorträge über den Einsatz von Nano-Diamanten in der molekularen Bildgebung, den Zusammenhang zwischen Quantenmagnetismus und quantenphysikalischer Verschränkungseffekte sowie über optogalvanische Zellen, die als hochsensitive Spurengasdetektoren verwendet werden können. Dazu kommt eine Poster-Ausstellung, in der insbesondere der wissenschaftliche Nachwuchs Forschungsergebnisse vorstellt.
Die Forschung am IQST ist nicht nur einrichtungsübergreifend organisiert, sondern auch interdisziplinär ausgerichtet. Physiker arbeiten dort zusammen mit Ingenieuren, Chemikern, Biologen und Medizinern an gemeinsamen Projekten.
Zu den strategischen Zielen des Zentrums gehört die Verknüpfung von Grundlagenforschung und Anwendungsfragen. So findet auch mit Wirtschaftsunternehmen ein reger Austausch statt. Insbesondere in der medizinischen Bildgebung und der Sensortechnologie gibt es bereits enge Kontakte zur Industrie.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Tommaso Calarco; E-Mail: tommaso.calarco@uni-ulm.de; Tel.: 0731 / 50 22832;
Weitere Informationen im Netz: http://www.iqst.org
Text und Medienkontakt: Andrea Weber-Tuckermann
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-ulm.de/Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten
Neueste Beiträge
Wiens smarte Ampeln werden nun noch klüger
Mit höherer Rechenleistung und angepasstem Training der KI kann das an der TU Graz entwickelte System mehrere Fußgängerübergänge gleichzeitig regeln und erkennt Personen mit Mobilitätseinschränkung sowie Kinderwägen. Die Grünphase lässt…
Kardiogener Schock: großer Bedarf nach mehr Evidenz in der Therapie
Der kardiogene Schock ist ein häufiges Krankheitsbild. Er ist die gemeinsame Endstrecke diverser Grunderkrankungen des Herzens. Die Therapie bleibt eine Herausforderung, heißt es in einer Übersichtsarbeit, die jetzt im hochkarätigen,…
Wirkstoff-Forschung: Die Struktur von Nano-Genfähren entschlüsseln
LMU-Forschende haben untersucht, wie sich kationische Polymere beim Transport von RNA-Medikamenten auf molekularer Ebene organisieren. Kationische Polymere sind ein vielversprechendes Werkzeug für den Transport von RNA-Therapeutika oder RNA-Impfstoffen und werden…