Erstes Glia-Meeting in Magdeburg

Das Leibniz-Institut für Neurobiologie hat Experten aus der ganzen Bundesrepublik zum ersten Glia-Meeting in Magdeburg eingeladen. Ziel der dreitägigen Konferenz ist der Ausbau eines Netzwerks, in dem die Wissenschaftler ihre Ergebnisse auf dem Gebiet der Glia-Forschung austauschen und gemeinsam voranbringen können.

Das erste Magdeburger Glia-Meeting findet vom 7.-9. Mai 2012, im Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg statt. Gliazellen sind wichtige Bausteine des Gehirns. Über lange Zeit wurden sie jedoch von der Forschung vernachlässigt, weil man vermutete, dass sie lediglich als „Stützgerüst“ für die Nervenzellen, die Neuronen, fungieren.

Der Entdecker der Gliazellen, der deutsche Pathologe Rudolf Virchow, hatte sie aufgrund dieser Vermutung auch „Glia“ genannt, abgeleitet vom griechischen Wort glia für „Leim“. Neuere Forschungen zeigen aber, dass die Glia-Zellen viel mehr ist als nur ein „Kleber“ sind. Sie tragen maßgeblich zum Stoff- und Flüssigkeitstransport sowie zur Aufrechterhaltung des ph-Wertes im Gehirn bei.

Zudem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Hirnentwicklung, aber auch bei der Informationsverarbeitung, -speicherung und –weiterleitung zwischen den Nervenzellen. Unter anderem sorgen sie für die Myelin-Schicht rund um die Axone, also die Reizweiterleitungsorgane der Nervenzellen. Myelin isoliert die Axone elektrisch, weshalb sie Signale schneller senden können.

Es werden aber auch Informationen per Neurotransmitter an die Glia-Zellen übertragen. Die Glia-Zellen agieren sozusagen selbst als Kommunikator. Deshalb wird sogar vermutet, dass Gliazellen auch für Intelligenz und geistige Leistungsfähigkeit mit verantwortlich sind. Fest steht: Je höher entwickelt ein Lebewesen ist, desto größer ist der Anteil der Gliazellen im Gehirn.

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Anika Zachert idw

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