Künstliche Intelligenz – Wie können wir Algorithmen vertrauen?
Die Konferenz findet im Forschungskolleg Humanwissenschaften, Am Wingertsberg 4, 61348 Bad Homburg v. d. Höhe, statt von Donnerstag, 19. September, 19 Uhr bis Samstag, 21. September, 14 Uhr
Kaum ein Thema löst derzeit mehr Hoffnungen und zugleich Unsicherheit aus als das der „Künstlichen Intelligenz“. Die Verheißung neuer Chancen für die Wirtschaft, die Aussicht auf objektivere und damit gerechtere Entscheidungen und die Hoffnung auf Entlastung von Alltagsroutinen auf der einen Seite stehen auf der anderen Seite die Furcht vor Arbeitsplatzverlust, staatlicher Überwachung und Fremdbestimmung gegenüber.
In zwei Vorträgen und insgesamt vier Podiumsdiskussionen debattieren Vertreter aus den Human- und Technikwissenschaften sowie der Praxis mit der interessierten Öffentlichkeit Chancen, aber auch Probleme im Zusammenhang mit dem Einsatz „Künstlicher Intelligenz“.
Dabei werden sehr sensible Grundbedürfnisse des Menschen angesprochen: Gesundheit, Sicherheit, Geld. In diesen Bereichen wird schon heute KI angewandt, was sich in naher Zukunft noch intensivieren wird. Die übergreifende Fragestellung bei der Bad Homburg Conference lautet, wie der Einsatz und die Weiterentwicklung von Künstlicher Intelligenz unseren Alltag und die Gesellschaft im Ganzen verändern wird: Wie können wir z.B. Algorithmen bei der Bewertung von Straftaten, bei der Prävention von Verbrechen und Krankheiten oder aber bei der Vergabe von Krediten vertrauen? Was müssen wir bedenken und was können wir heute tun, damit wir mit KI eine gute Zukunft haben?
Experten aus den Wissenschaften und Verantwortliche aus der Praxis werden in die Themenblöcke einführen und mit Vertretern verschiedener Disziplinen diskutieren. Eröffnet wird die Konferenz u.a. von Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung. Den einführenden Keynote-Vortrag über die “Validierung von KI-Systemen mit Supercomputern“ hält Thomas Lippert, Direktor am Institute for Advanced Simulation und Head of Jülich Supercomputing Centre (Jülich).
Am zweiten Konferenztag eröffnen Experten aus Wissenschaft und Praxis die themenbezogenen Panels. Tim Hahn, Heisenberg Professor für Machine Learning und Prädikative Analytik (Münster) gibt einen Impuls zur Diskussion von »KI in Medizin und Vorsorge«; Christoph Lange, Kriminalhauptkommissar am Landeskriminalamt (LKA) Hessen eröffnet die Debatte um den Einsatz von „KI in der Polizeiarbeit“ und Željko Kaurin, Vorstandsmitglied der ING Deutschland (Frankfurt), stößt das Gespräch über „KI im Finanzsystem“ an.
Sie diskutieren u.a. mit Susanne Beck, Professorin für Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie, Andreas Kleinknecht, Mitglied der Geschäftsleitung Microsoft Deutschland (München), Kristian Kersting, Professor für Maschinelles Lernen (Darmstadt) und Kiel Brennan-Marquez, Associate Professor for Law (Connecticut).
Zum Abschluss der Konferenz spricht Chris Boos, CEO und Founder der Arago GmbH und Mitglied des Digitalrates der Bundesregierung (Frankfurt) über „Künstliche Intelligenz und die Wiederentdeckung der Zukunft“. An der anschließenden Podiumsdiskussion nehmen außer Chris Boosr u.a. der Neurowissenschaftler Wolf Singer (Frankfurt) und die amerikanische Bürgerrechtlerin und Politikberaterin Mutale Nkonde (New York) teil.
Die Konferenz ist die dritte in der Reihe der jährlich stattfindenden Bad Homburg Conferences, die vom Bad Homburger Forschungskolleg Humanwissenschaften – einer gemeinsamen Initiative der Goethe-Universität Frankfurt und der Werner Reimers Stiftung – geplant und von der Stadt Bad Homburg finanziert werden.
Ziel ist es, so der Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg, Alexander W. Hetjes, „brennende gesellschaftliche Fragen auf hohem Niveau mit der Öffentlichkeit zu diskutieren und dabei Anregungen für die Gestaltung unserer Zukunft zu geben. Die Stadt Bad Homburg fördert damit die Forschung ebenso wie den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern über deren Resultate. Das bislang hervorragende Echo auf die Bad Homburg Conferences bestätigt uns darin.“
Wissenschaftlich geleitet wird die Konferenz vom Direktor des Forschungskollegs Humanwissenschaften Matthias Lutz-Bachmann, Professor für Philosophie an der Frankfurter Goethe-Universität, sowie seinen Frankfurter Kolleginnen und Kollegen Christoph Burchard (Professor für Strafrecht und Rechtstheorie), Klaus Günther (Professor für Rechtstheorie), Katja Langenbucher (Professorin für Wirtschafts- und Finanzrecht), Enrico Schleiff (Vorstandsvorsitzender des Frankfurt Institute for Advanced Studies) und Tobias Tröger (Professor für Wirtschaftsrecht und Rechtstheorie).
Die Termine
Donnerstag, 19. September, 19 Uhr
Eröffnung der Konferenz
Keynote von Thomas Lippert, Direktor am Institute for Advanced
Simulation und Head of Jülich Supercomputing Centre, Jülich
Freitag, 20. September, 11-18:30 Uhr
(mit Mittagsimbiss)
Podiumsgespräche zu folgenden Themen:
„Künstliche Intelligenz in Medizin und Vorsorge“
„Künstliche Intelligenz in der Polizeiarbeit“
„Künstliche Intelligenz im Finanzsystem“
Samstag, 21. September, 10 bis14 Uhr
Vortrag: „Künstliche Intelligenz oder die Wiederentdeckung der Zukunft“
Chris Boos, CEO und Founder der Arago GmbH, Frankfurt am Main, und Mitglied des Digitalrates der Bundesregierung
Anschließend Podiumsdiskussion
Das detaillierte Programm der Bad Homburg Conference 2019 ist unter folgendem Link zu finden: www.forschungskolleg-humanwissenschaften.de.
Anmeldung: Die Teilnahme an der Bad Homburg Conference 2019 ist kostenlos, aber nur nach Anmeldung für den/die gewünschten Tag/e bis Montag, 16. September per Email an anmeldung@forschungskolleg-humanwissenschaften.de möglich. Bitte die Anmeldebestätigung zu den jeweiligen Konferenzteilen am Eingang vorlegen.
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Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 mit privaten Mitteln überwiegend jüdischer Stifter gegründet, hat sie seitdem Pionierleistungen erbracht auf den Feldern der Sozial-, Gesellschafts- und Wirtschaftswissenschaften, Medizin, Quantenphysik, Hirnforschung und Arbeitsrecht. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Heute ist sie eine der drei größten deutschen Universitäten. Zusammen mit der Technischen Universität Darmstadt und der Universität Mainz ist die Goethe-Universität Partner der länderübergreifenden strategischen Universitätsallianz Rhein-Main. www.goethe-universitaet.de
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