Wenn Elektrofahrzeuge brennen
Wenn ein Elektroauto in Brand gerät, ist das schnell in den Schlagzeilen. Die Bilder sind meist spektakulär: lodernde Flammen, Feuerwehrleute, die mit einem großen Wassercontainer zum Löschen anrücken. Sind Elektrofahrzeuge tatsächlich gefährlicher als Fahrzeuge mit klassischen Verbrennungsmotoren? Ist das Brandrisiko höher?
Das untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz (iBMB) der Technischen Universität Braunschweig und berichten darüber bei den Braunschweiger Brandschutz-Tagen am 16. und 17. September. Die Fachtagung findet in diesem Jahr als Online-Veranstaltung statt.
Brandrisiko und Brandverhalten von Elektrofahrzeugen und Energiespeichern stehen bei den 34. Braunschweiger Brandschutz-Tagen im Fokus. Professor Jochen Zehfuß, wissenschaftlicher Tagungsleiter und Leiter des Fachgebiets Brandschutz im iBMB, wird am 17. September über ein aktuelles Forschungsprojekt referieren.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der TU Braunschweig untersuchen, ob das Brandrisiko durch Elektrofahrzeuge in offenen Parkgaragen größer oder anders ist als bei kraftstoffbetriebenen Fahrzeugen. „Nach dem, was wir bislang wissen, ist das Brandrisiko durch E-Fahrzeuge in offenen Parkgaragen – bezogen auf das Tragwerk – nicht höher als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren“, so Professor Zehfuß vorläufiges Fazit.
Keynote zum Corona-Behandlungszentrum
Die Tagung wird auch in diesem Jahr mit einem Keynote-Vortrag zu einem aktuellen Thema eingeleitet. In seinem Vortrag „33 Tage – ein Corona-Behandlungszentrum auf Vorrat“ stellt Martin Steinert vom Ingenieurbüro hhpberlin Planung und Realisierung des Berliner Reservekrankenhauses mit fast 500 Betten vor. In wenigen Wochen wurden Brandschutzkonzept samt Räumungs- und Rauchgassimulation sowie ein abschließender Rauchversuch durchgeführt.
Neben diesem aktuellen Thema stehen die Entwicklung einfacher aber wirksamer Rauchableitungskonzepte sowie von Löschanlagenkonzepten, Schulen mit modernen pädagogischen Lernkonzepten, aktuelle Vorschriften sowie innovative Brandschutzkonzepte, unter anderem für Hochhäuser in Holzbauweise, auf dem Programm.
Die fachbegleitende Ausstellung, das Symposium Heißbemessung und die Verleihung des Brandschutz-Nachwuchspreises können in diesem Jahr nicht stattfinden. Der Workshop „Feuerlöschanlagen“ wird ebenfalls online direkt vor den Brandschutz-Tagen am Vormittag des 16. Septembers 2020 durchgeführt.
Die Vorträge der Referentinnen und Referenten werden im Congress-Saal der Stadthalle Braunschweig live aufgezeichnet und gestreamt. Der Zugang zum Stream ist nur nach Anmeldung und Zahlung der Teilnehmergebühr individualisiert für die Teilnehmenden möglich.
Über die Brandschutz-Tage
Die „Braunschweiger Brandschutz-Tage“ zählen zu den bedeutendsten Brandschutz-Fachtagungen im deutschsprachigen Raum. Rund 800 im Brandschutz tätige Ingenieurinnen und Ingenieure aus Bauaufsichtsbehörden, Feuerwehren, Versicherungen, Ingenieurbüros, Industrie, Prüfanstalten und Forschungseinrichtungen kommen seit 1987 auf Einladung des Instituts für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz der TU Braunschweig zum Informations-und Gedankenaustausch zusammen.
Weitere Informationen
https://www.brandschutztage.info
Interview mit Professor Jochen Zehfuß
Im Interview im Magazin der TU Braunschweig berichtet Professor Jochen Zehfuß über das Brandverhalten und Brandrisiko von Elektrofahrzeugen:
https://magazin.tu-braunschweig.de/m-post/abloeschen-im-wassercontainer/
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr.-Ing. Jochen Zehfuß
Technische Universität Braunschweig
Institut für Baustoffe, Massivbau und Brandschutz
Fachgebiet Brandschutz
Beethovenstraße 52
38106 Braunschweig
Tel.: 0531 391-5590
E-Mail: j.zehfuss@ibmb.tu-braunschweig.de
www.ibmb.tu-braunschweig.de
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