Werbung für Medizinprodukte

Zahlreiche Werbebeschränkungen beeinflussen das Marketing für Medizinprodukte. Vielfach stehen sie quer zum modernen Leitbild des mündigen Patienten. Das geltende Recht will aber auch die Entscheidungsfreiheit von Patienten und Ärzten gegenüber unzulässiger Beeinflussung durch Werbung absichern.

Rund 70 Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland treffen sich am 14. September 2011 an der Universität Augsburg beim 7. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht, um das Thema „Werbung für Medizinprodukte“ aus unterschiedlichen Perspektiven anzugehen.

„Ein besonderer Schwerpunkt unserer Fachtagung liegt auf aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich, wie wir sie in Deutschland, aber darüber hinaus auch weltweit beobachten“, erläutert Prof. Dr. Ulrich M. Gassner. Das ausführliche Tagungsprogramm ist als Anhang 1 beigefügt und steht unter
http://www.jura.uni-augsburg.de/de/forschung/fmpr/downloads/Flyer_7_Augsburger_Forum_fuer_MPR.pdf

zum Download zur Verfügung.

Eine echte Lücke geschlossen

Als deren Initiator leitet Gassner die veranstaltende Forschungsstelle für Medizinprodukterecht (FMPR) an der Juristischen Fakultät der Universität Augsburg. Anschubfinanziert aus Mittel der High Tech-Offensive (HTO) Bayern, wurde die FMPR vor sieben Jahren als in Europa auch heute noch einzigartige Einrichtung dieser Art errichtet. „Die großartige Resonanz auf unsere vielfältigen Aktivitäten lässt erkennen, dass wir hier ein echte Lücke schließen konnten“, resümiert Gassner und verweist auf sechs Tagungsbände, die die bisherigen Foren dokumentieren (siehe Anhang 2).

Medizinproduktrechtliche Weiterbildung

Neben der Veranstaltung der regelmäßigen internationalen Fachtagungen zum Medizinprodukterecht und neben seiner einschlägigen Forschungsarbeit sorgt die Augsburger FMPR auch für ein qualifiziertes Weiterbildungsangebot im Bereich des Medizinprodukterechts: Im Frühjar 2012 bietet Gassner gemeinsam mit dem Zentrum für Weiterbildung und Wissenstransfer (ZWW) der Universität Augsburg und in Kooperation mit der TÜV SÜD Akademie bereits zum fünften Mal den Kurs „Medical Device Regulatory Affairs“ an. An sieben Kurstagen (8.-10., 16./17., 23./24. März 2012) können sich hier alle intensiv und findiert in die Thematik einarbeiten, die sich für eine Tätigkeit in der Herstellung oder im Vertrieb von Medizinprodukten interessieren oder die in diesen Berufsfeldern schon erste Schritte unternommen haben.

Kontakt:
Prof. Dr. Ulrich M. Gassner
Forschungsstelle für Medizinprodukterecht
Juristische Fakultät der Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon 0821/598-4600
ulrich.gassner@jura.uni-augsburg.de
Anhang 1: Programm des 7. Augsburger Forums für Medizinprodukterecht am 14. September 2011

9.40: Unerwünschte Konsequenzen einer irreführenden Werbung für Medizinprodukte im Übergang zu Präsentationsarzneimitteln – Dr. Martin Sebastian Greiff, Mag. rer. publ., Sozietät Dr. Rehborn, München

10.10: Zuwendungen durch Medizinproduktehersteller an medizinische Einrichtungen – Peter von Czettritz, Preu Bohlig & Partner, München

10.40: Werbung für Medizinprodukte im Internet (unter besonderer Beachtung sozialer Netzwerke) – Dr. Cord Willhöft, LL.M. (KCL), Ehlers, Ehlers & Partner, München

11.30: Werbung mit Marktforschungsstudien zur Kundenzufriedenheit, – Morten Merx, Taylor Wessing, München

12.00: One Touch Ultra und die Folgen – Ulf H. Grundmann, Bird & Bird, Frankfurt a. M.

12.30: Divergenzen zwischen dem Nachweis in einer klinischen Bewertung und dem Nachweis zu Werbeaussagen nach § 3 HWG – Dr. Volker Lücker, Rechtsanwaltskanzlei Lücker MP-Recht, Essen

14.00: Zuwendungen und sonstige Werbegaben beim Absatz von Medizinprodukten und § 7 Abs. 1 HWG – Dr. Marc Sieper, Mag. rer. publ., Ratajczak & Partner, Sindelfingen

14.30: Werbung für Medizinprodukte gegenüber niedergelassenen Ärzten – Arne Thiermann, LL.M. (LSE), Hogan Lovells International, München

15.20: CE-Kennzeichnung und irreführende Werbung – Stefan Ort, KARL STORZ, Tuttlingen

15.50: Aktuelle Entwicklungen des internationalen Werberechts für Medizinprodukte – Dr. Ted Ganten, Siemens, Erlangen

___________________________

Anhang 2: Ergebnisse der bisherigen sechs Augsburger Foren zum Medizinprodukterecht

• Haftung für Medizinprodukte, 1. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht, pmi Verlag AG, Frankfurt/M. 2006, 122 S., 24,80 Euro, ISBN 3-89786-061-9

• Innovation – Kostenübernahme – Rechtsschutz, 2. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht, pmi Verlag, Frankfurt/M. 2007, 126 S., 24,80 Euro, ISBN 3-89786-072-4

• Marktüberwachung und Vigilanz im Umbruch, 3. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht, Shaker Verlag, Aachen 2008, 110 S., 45,80 Euro, ISBN 978-3-8322-7468-9

• Klinische Bewertung von Medizinprodukten, 4. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht, Shaker Verlag, Aachen 2009, 104 S., 45,80 Euro, ISBN 978-3-8322-8270-7

• Gewerblicher Rechtsschutz für Medizinprodukte, 5. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht, Shaker Verlag, Aachen 2010, 80 S., 39,80 Euro, ISBN 978-3-8322-9158-7

• Kostenübernahme und Nutzenbewertung von Medizinprodukten in Deutschland, Italien und den USA, 6. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht, Shaker Verlag, Aachen 2011, 90 S., 39,80 Euro, ISBN 978-3-8440-0391-8

Media Contact

Klaus P. Prem idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Maßstäbe in der Filtertechnik

Aerosolabscheider „MiniMax“ überzeugt mit herausragender Leistung und Effizienz. Angesichts wachsender gesetzlicher und industrieller Anforderungen ist die Entwicklung effizienter Abgasreinigungstechnologien sehr wichtig. Besonders in technischen Prozessen steigt der Bedarf an innovativen…

SpecPlate: Besserer Standard für die Laboranalytik

Mehr Effizienz, Tempo und Präzision bei Laboranalysen sowie ein drastisch reduzierter Materialverbrauch: Mit der SpecPlate ersetzt das Spin-off PHABIOC aus dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch innovatives Design gleich…

Neue Moleküle für neue Materialien

Graduiertenkolleg in der Chemie erhält millionenschwere Förderung der DFG. So genannte kovalente Bindungen sind das Rückgrat unserer Welt. Diese starken Bindungen – wie zum Beispiel zwischen zwei Sauerstoffatomen, die sich…