ZMT lädt zur Korallenriff-Tagung „CAPTURE“ ins Haus der Wissenschaft

Ein (noch) gesundes Korallenriff in Raja Ampat (Indonesien) mit verästelten Korallen bietet Lebensraum und Schutz für unterschiedlichste Fischgemeinschaften Foto: Sonia Bejarano, Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)

Vom 1. bis 2. November veranstaltet das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) im Bremer Haus der Wissenschaft eine zweitägige Tagung zum Thema tropische Korallenriffe. Internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten beim „CAPTURE Kolloquium“ von ihrer Forschung über den Nutzen der Korallenriffe, ihren Schutz und die Restauration dieser empfindlichen Ökosysteme.

Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit wie etwa eine 360°-Filmvorführung, eine Fotoausstellung über Tiere in Korallenriffen und Skulpturen von Schülerinnen und Schülern, die sich mit dem Thema Plastik im Meer auseinander gesetzt haben, ergänzen den wissenschaftlichen Teil der Tagung.

Nahezu ein Drittel der Korallenriffe weltweit gelten aufgrund menschlicher Einflüsse bereits als stark beschädigt. Klimamodelle sagen das Ausbleichen von rund 90% aller Riffe bis Mitte des Jahrhunderts voraus.

Als Beitrag zum „Internationalen Jahr des Riffes (IYOR 2018)“ wird das ZMT am 1. und 2. November Forschende aus aller Welt im Haus der Wissenschaft versammeln, um neueste Ergebnisse aus der Riffforschung zu präsentieren und aufzuzeigen, warum die Zerstörung und der Schutz der Korallenriffe nicht nur Nationen in den Tropen, sondern auch Europa und die ganze Welt betreffen.

„Unser Kolloquium wird nicht nur den Wert der Korallenriffe für Mensch und Umwelt aufzeigen, wir werden auch diskutieren, wie wir Forschenden am effektivsten auf ihren schnellen Rückgang reagieren können “, so Dr. Sonia Bejarano, Organisatorin der Tagung und Leiterin der Arbeitsgruppe Riffsysteme am ZMT.

Die Themen der wissenschaftlichen Vorträge umfassen zum einen den Nutzen der Korallenriffe, zum anderen den Schutz und die Restauration dieser empfindlichen Ökosysteme. Welche Rolle spielen Riffe für Tourismus und Wirtschaft und für die Gewinnung neuer Medikamente? Welchen Beitrag leistet die Korallenrifffischerei zur Ernährungssicherheit der Menschen in den Tropen? Wie schützen komplexe Riffstrukturen die Küsten bei steigendem Meeresspiegel? Was passiert, wenn Tierarten aus tropischen Riffen in Richtung Pole wandern? Welche Rettungsmaßnahmen für Korallenriffe könnten tatsächlich Erfolg bringen? Und wie kann die Forschung dazu beitragen, Korallen widerstandsfähiger zu machen?

Dies sind nur einige der Fragen, mit denen sich die Korallenriff-Experten aus Australien, Chile, Deutschland, Großbritannien, Indien, Italien, Kanada, Kolumbien und den USA auf der Tagung beschäftigen werden.

Virtual Reality, Skulpturen und eine Fotoausstellung

Parallel zur Konferenz zeigt die Ausstellung „Tiere im Korallenriff – Kunstwerke der Natur“, wie vielfältig die Arten und die enorme Form- und Farbenpracht der Tiere in tropischen Korallenriffen sind. Ob es sich um aparte geometrische Muster, skurrile Körperformen oder mutige Farbkombinationen handelt – vor dem Auge des Betrachters entfalten sich abstrakte Kunstwerke.

Besucherinnen und Besucher können auch selbst auf einen virtuellen Tauchgang durchs Korallenriff gehen. Zusammen mit der preisgekrönten Filmagentur „The Jetlagged“ hat das ZMT einen 360°-Film produziert, der in einem Korallenriff in Indonesien aufgenommen wurde. Mit Virtual-Reality-Brillen kann das Publikum den Film anschauen und am 2. November auch die Filmemacher treffen. Dann werden Claudia und Hendrik Schmitt von „The Jetlagged“ berichten, wie das Medium „virtueller Film“ eingesetzt werden kann, um auch den Laien Korallenriff-Forschung nahe zu bringen.

Eine Schulklasse des Luisen-Gymnasiums in Hamburg hat sich am ZMT über die Auswirkungen von Plastik und Mikroplastik in tropischen Meeren informiert und auf Basis ihres Austauschs mit Riffökologin Sonia Bejarano verschiedene Skulpturen entworfen, um die Problematik zu veranschaulichen. Einige der Schülerinnen und Schüler werden mit ihrem Lehrer nach Bremen kommen und ihre Werke am Nachmittag des 1. November vor Ort präsentieren. Die Skulpturen entstanden im Rahmen des Schulprofils „System Erde-Mensch“.

Anlass für diese Reihe von Veranstaltungen ist das „Internationale Jahr des Riffs“, das die „International Coral Reef Initiative“ für 2018 ausgerufen hat, um das globale Bewusstsein für die Bedeutung und die Bedrohung der Korallenriffe zu schärfen.

Weitere Information zum CAPTURE-Kolloquium und das Programm für beide Tage unter: https://www.leibniz-zmt.de/capture-colloquium.html

Kontakt:

Dr. Sonia Bejarano | Leiterin der Arbeitsgruppe Riffsysteme (nur Englisch)
Tel. +49 421 23 800 51
E-Mail: sonia.bejarano@leibniz-zmt.de

Andrea Daschner | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 421 23 800 72
E-Mail: andrea.daschner@leibniz-zmt.de

Dr. Susanne Eickhoff | Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 421 23 800 37
E-Mail: suanne.eickhoff@leibniz-zmt.de

Media Contact

Dr. Susanne Eickhoff idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Veranstaltungsnachrichten

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Wirksamkeit von Metformin zur primären Krebsprävention

Eine Studie der Deutschen Krebshilfe bietet Menschen mit Li-Fraumeni-Syndrom neue präventive Strategien: Forschende der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) untersuchen in einer neuen Wirksamkeitsstudie erstmals, ob das krebsfreie Überleben bei LFS-Betroffenen…

Innovative Algorithmen für eine nachhaltige und flexible KI

Die Entwicklung und der Einsatz künstlicher Intelligenz verschlingen jede Menge Ressourcen. Das neue BMBF-geförderte Forschungsprojekt COMFORT will das ändern. Verantwortlich dafür ist der Würzburger Mathematiker Leon Bungert. Keine Frage: Das…

Neue Rezeptur für Gleistragplatten

Mit einem Material aus recycelten Kunststoffen und alten Rotorblättern soll die betonlastige Eisenbahninfrastruktur in Deutschland modernisiert werden. Sie unterhalten sich über Mischungen, Mischungsverhältnisse und Zusatzstoffe und es klingt, als seien…