Continental AG kann Phoenix AG übernehmen
EU-Kommission gibt Weg frei – Auflagen „erwartet und akzeptabel“
Hannover, 26. Oktober 2004. Die Continental AG, Hannover, darf die Phoenix AG, Hamburg, übernehmen. Diese Entscheidung hat die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel bekannt gegeben. „Damit ist der Weg frei, dass wir zwei traditionsreiche deutsche Unternehmen zusammenführen und so in einem harten weltweiten Wettbewerb zukunftssicher positionieren können“, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer. „Wir sind sehr zuversichtlich, dass die Beschäftigten von Phoenix und ContiTech diese anspruchsvolle Herausforderung gemeinsam erfolgreich bewältigen werden.“
Die Kommission hatte Wettbewerbsbedenken geäußert und diese damit begründet, dass es durch den angemeldeten Zusammenschluss zu überragenden Marktstellungen des fusionierten Unternehmens bei bestimmten Luftfedertypen und bei Stahlseilfördergurten gekommen wäre.
Um diese von der EU-Kommission geäußerten Wettbewerbsbedenken auszuräumen, hat Continental zugesagt, dass der von Phoenix gehaltene Anteil an Vibracoustic (einem in der Schwingungsdämpfungs- und Federungstechnik tätigen Gemeinschaftsunternehmen mit Freudenberg & Co. KG) gemeinsam mit der Phoenix-Fertigung von Luftfedern für die Erstausrüstung von Nutzfahrzeugen veräußert wird. Ferner hat Continental zugesagt, dass eine Produktionslinie für schwere Fördergurte abgegeben wird. Für beide Bereiche schloss Continental entsprechende Vorverträge mit den von der Kommission gebilligten Erwerbern ab. Durch die gegebenen Zusagen werden die EU-Bedenken ausgeräumt.
Der Continental-Vorstandsvorsitzende zeigte sich mit dieser Lösung grundsätzlich zufrieden. „Wir hatten gewisse Bedenken erwartet, auch wenn wir sie angesichts des intensiven weltweiten Wettbewerbs im OEM-Bereich für nicht gerechtfertigt halten. Wirtschaftlich hat die Umsetzung der Zusagen einen relativ geringen Einfluss, so dass wir die angestrebten positiven Effekte erzielen können: Es wird auf jeden Fall gelingen, die Position unserer Division ContiTech wie beabsichtigt durch die Übernahme der Phoenix AG als einem der weltweit führenden Spezialisten in der Kautschuk- und Kunststofftechnologie weiter auszubauen. Auch die kalkulierten Synergie-Effekte werden grundsätzlich zu heben sein. Außerdem hat Phoenix in diesem Jahr bereits gute Zahlen vorgelegt, der Aufwärtstrend wird sich künftig ganz sicher noch verstärken.“
Wennemer wies darauf hin, dass es für konkrete Aussagen zu Detailfragen über die künftige Entwicklung einzelner Geschäftsfelder oder Standorte derzeit noch zu früh ist. „Wir haben uns aber einen strammen Zeitplan vorgenommen, weil wir den Beschäftigten beider Unternehmen so bald wie möglich sichere Perspektiven und verlässliche Planungsgrundlagen für die Zukunft geben wollen“, sagte Wennemer. Er kündigte außerdem die Bezahlung der angebotenen Phoenix-Aktien für Anfang November an.
Der Continental-Konzern ist ein führender Anbieter für Bremssysteme, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und Technische Elastomere. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2003 weltweit einen Umsatz von 11,5 Mrd Euro und beschäftigt weltweit derzeit rund 73.000 Mitarbeiter.
Continental AG Allowed to Take Over Phoenix AG
– EU Commission gives its okay – conditions “expected and acceptable”
Hanover, October 26, 2004. Continental AG, Hanover, is allowed to take over Phoenix AG, Hamburg. The EU Commission announced this decision in Brussels on Tuesday. “Therefore, there is nothing in the way of a merger of these two historic German companies anymore and we will find ourselves well positioned to deal with the worldwide competition,“ said Continental Executive Board chairman, Manfred Wennemer. “We are quite confident that by joining forces the employees at Phoenix and ContiTech will be able to successfully tackle this daunting challenge.“
The Commission voiced their fair-competition reservations, arguing that the announced merger would have given the companies involved a dominant market position with respect to certain air springs and steel cord conveyor belts.
To assuage the reservations indicated by the Commission in this regard, Continental agreed to sell Phoenix´s Vibracoustic holding (a joint venture with Freudenberg & Co. KG in the area of vibration control and suspension technology) along with Phoenix´s production of air spring original equipment for commercial vehicles. Continental has, moreover, also agreed to dispose of a heavy conveyor belt production line. In both cases, Continental concluded corresponding preliminary agreements with the purchasers approved by the Commission. The commitments made by Continental AG dismiss the EU´s reservations.
The Continental Board chairman appeared generally satisfied with the position of the EU Commission. “We expected certain strings to be attached, even if we consider them unwarranted in view of the competition in the OEM sector worldwide. Economically, implementation of what we have agreed to will have relatively little impact, allowing us, nonetheless, to realize the positive effects targeted. The takeover of Phoenix AG will, in any case, allow us to hold to our plan of further expanding the position of our ContiTech division as one of the world´s leading specialists in rubber and plastics technology. The calculated synergy effects can essentially be realized as well. The figures reported by Phoenix so far this year have been good, with the upward trend sure to become more pronounced in the future.“
Wennemer pointed out that it is still too early to make any detailed statements as to the future development of individual business sectors or plants. He added, however: “We have a very tight timetable here, as we intend to ensure the employees of both companies sound perspectives and a reliable basis for future planning as soon as possible”. He also announced that payment of the Phoenix shares offered will be effected in early November.
The Continental Corporation is a leading supplier of brake systems, chassis components, vehicle electronics, tires and industrial elastomers. In 2003 the company realized sales of EUR11.5 billion. At present it has a workforce of approximately 73,000.
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