Topotecan zur Rezidivtherapie des SCLC zugelassen
27. Januar 2006
Zeit zum Atmen!
Topotecan (Hycamtin®), ein Vertreter aus der anti-neoplastisch wirkenden Stoffklasse der Topoisomerase-I-Inhibitoren, ist am 16. Januar 2006 zur Therapie des rezidivierten kleinzelligen Lungenkarzinoms (SCLC) in Deutschland zugelassen worden. GlaxoSmithKline erhielt im November 2005 die positive Bewertung für die Indikationserweiterung durch das europäische Committee for Medicinal Products for Humane Use (CHMP).
Das kleinzellige Lungenkarzinom (SCLC) zeichnet sich durch ein rasches Tumorwachstum und eine hohe Rezidivwahrscheinlichkeit aus. In frühen Stadien verläuft das SCLC nahezu symptomlos und ist eher ein Zufallsbefund. Die meisten Patienten befinden sich daher bei Diagnose bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, in dem die Chancen auf eine komplette Heilung deutlich verringert sind. Aus diesem Grund kommt der palliativen Behandlung des rezidivierten SCLC eine besondere Bedeutung zu. Diese soll es den Patienten ermöglichen, länger und vor allem besser zu leben – möglichst ohne schwere Nebenwirkungen oder Tumorsymptome. Mit Hycamtin® steht nun erstmals ein Chemotherapeutikum zu Verfügung, das in der Rezidivtherapie ein längeres und zugleich besseres Überleben gezeigt hat. Hycamtin® wurde bisher erfolgreich in der Therapie des rezidivierten Ovarialkarzinoms eingesetzt.
Effektive statt symptomatische Therapie
Aufgrund der hohen Aggressivität des rezidivierten SCLC ist eine rein symptomatische Behandlung der Betroffenen nicht ausreichend. Mit Topotecan steht nun eine wirksame und gut verträgliche Therapie zur Verfügung, die auch therapie-refraktären Patienten ein signifikant besseres Überleben ermöglicht. Die Patienten überleben unter dieser Therapie im Median nahezu doppelt so lange wie jene mit Best-Supportive-Care (BSC)-Behandlung (25,9 vs. 13,9 Wochen). Dies konnte erstmals in einer Phase-III-Studie von Mary O’Brien vom Royal Marsden Hospital in Sutton, Großbritannien, gezeigt werden. Auch Patienten mit weit fortgeschrittener Erkrankung und schlechtem Allgemeinzustand profitieren von der Rezidivtherapie mit Topotecan.
Signifikant bessere Symptomlinderung
Die Dreier-Kombination Cyclophosphamid, Doxorubicin, Vincristin (ACO) hat sich in den letzten Jahren bei der Therapie des rezidivierten SCLC etabliert. In einer randomisierten Phase-III-Studie zeigten von Pawel et al. (Asklepios-Fachkliniken München-Gauting), dass die Monotherapie mit Topotecan bei Patienten mit rezidiviertem SCLC mindestens genauso wirksam ist wie die Dreifach-Kombination ACO. Darüber hinaus werden mit Topotecan viele der tumorbedingten Symptome signifikant besser kontrolliert als mit ACO: Unter Topotecan haben z.B. signifikant mehr Patienten eine Besserung des Leitsymptoms des SCLC, der Luftnot (Dyspnoe). Dies trägt entscheidend zu einer Verbesserung der Lebensqualität des Patienten bei.
Hycamtin® – ein gut verträglicher Wirkstoff
Nachdem die Lebensqualität bei der Behandlung des rezidivierten SCLC im Vordergrund steht, ist es wichtig, dass die Therapie für den Patienten möglichst wenig belastende Nebenwirkungen mit sich bringt. Dies ist ein entscheidender Vorteil, den Topotecan diesen Patienten bieten kann. Organtoxizitäten, insbesondere Kardio- oder Neurotoxizität wurden unter dieser Therapie nicht beobachtet.
Unternehmensinformation
GlaxoSmithKline – eines der weltweit führenden forschungsorientierten Arzneimittel- und Healthcare-Unternehmen – engagiert sich für die Verbesserung der Lebensqualität, um Menschen ein aktiveres, längeres und gesünderes Leben zu ermöglichen.
Weitere Informationen unter www.glaxosmithkline.de
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