Erste europäische Anlage dieser Art in Japan: Siemens-Stranggießanlage bei Tokyo Steel in Betrieb genommen
Dies ist die erste Gesamtanlage dieser Bauart aus europäischer Entwicklung in einem japanischen Stahlwerk. Die neue Gießanlage verfügt über eine Kapazität von 1,2 Millionen Jahrestonnen und ist Bestandteil einer neuen Produktionslinie für qualitativ hochwertige Flachprodukte.
Die Tokyo Steel Manufacturing Co. Ltd. ist der größte Elektrostahlproduzent Japans und verfügt dort über drei Produktionsstandorte. Um die wachsende Nachfrage nach Grobblech bedienen zu können, hat Tokyo Steel 2004 entschieden, am Standort Kyushu eine Grobblechstraße zu installieren. Im Rahmen dieses Vorhabens hatte Siemens Metals Technologies im Januar 2005 den Auftrag erhalten die neue einsträngige Brammenstranggießanlage zu errichten. Die Gießanlage erhält den Flüssigstahl von einem Elektrolichtbogenofen mit einem Abstichgewicht von 130 Tonnen. Auf der Gießanlage können Brammen mit Dicken von 150 Millimetern und Breiten von 1500 bis zu 2500 Millimetern vergossen werden. Die Gießgeschwindigkeit beträgt bis zu 1,8 Meter pro Minute. Die Brammen werden im angeschlossenen Grobblechwalzwerk weiterverarbeitet.
Siemens Metals Technologies war für die Entwicklung und Lieferung der gesamten Brammenstranggießanlage verantwortlich. Dazu gehören neben der mechanischen Ausrüstung auch die Hydraulik, das Kühlsystem, das Schmierungssystem, die Elektrotechnik, Automation und Instrumentierung.
Die Brammenstranggießanlage ist mit Technologiepaketen zur Sicherung der Produktqualität und des Produktionsablaufs ausgerüstet. Dazu gehören die automatische Gießspiegelregelung LevCon, DynaWidth zur Online-Änderung der Brammenbreite, das MoldExpert-System zur automatischen Durchbruchfrüherkennung und Überwachung der Strangschalenreibung sowie der DynaFlex-Kokillenoszillator zur flexiblen Einstellung der Oszillierparameter. Die Bogenbereich und die Richtzone sind mit wartungsfreundlichen Smart-Segmenten ausgestattet und ermöglichen eine dynamische Gießspalteinstellung.
Zwischengestützte Strangführungsrollen sorgen für hohe Lebensdauer. Das Sekundärkühlsystem Dynacs und die VAI-Q-Brammenkontrolle zur Qualitätssicherung kommen ebenfalls zum Einsatz. Siemens Metals Technologies liefert auch die Automatisierungs- und Prozessleittechnik der Brammenstranggieß-anlage. Damit lassen sich alle Betriebsparameter über den gesamten Produktionsprozess optimal aufeinander abstimmen.
Beratungsdienstleistungen für die Errichtungsphase, das Anfahren und die Inbetriebnahme der Anlage gehören ebenfalls zum Leistungsumfang.
Weitere Informationen über Lösungen für Stahlwerke, Walzwerke und Behandlungslinien unter: http://www.siemens.de/metals
Metals Technologies (MT), ein Geschäftsgebiet des Siemens-Bereichs Industrial Solutions and Services (I&S), ist eines der weltweit führenden Engineering- und Anlagenbauunternehmen für die Eisen- und Stahlindustrie, den Flachwalzsektor der Aluminiumindustrie sowie im Tagebaugeschäft. MT, entstanden aus der Integration der Voest-Alpine Industrieanlagenbau, Linz, Österreich, mit dem elektrotechnischen Produktgeschäft und Automatisierungslösungen von Siemens, bietet ein umfassendes Leistungsspektrum für metallurgische Prozesse, Automationslösungen und Dienstleistungen für den gesamten Anlagenlebenszyklus an.
Der Siemens-Bereich Industrial Solutions and Services (I&S) ist der System- und Lösungsintegrator für Anlagen der Industrie und Infrastruktur und weltweiter Dienstleister für das Anlagengeschäft von der Planung und der Errichtung über den Betrieb und den gesamten Lebenszyklus. I&S nutzt dafür eigene Produkte und Systeme sowie Verfahrenstechnologien, um Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in den Branchen Metallurgie, Wasseraufbereitung, Zellstoff und Papier, Öl und Gas, Schiffbau, Tagebau sowie Flughafenlogistik, Postautomatisierung, Straßenverkehrstechnik und Industrielle Dienstleistungen zu steigern. Bei einem Umsatz von 8,819 Milliarden Euro beschäftigte I&S im Geschäftsjahr 2006 (30. September) weltweit 36.200 Mitarbeiter.
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