Industrieauktionen – Ablauf und Vorbereitung
In der Pandemie kommt es zu globalen Lieferschwierigkeiten, die Unternehmen in arge Bedrängnis bringen können. Kommen Zulieferteile nicht rechtzeitig an oder gibt es gar komplette Maschinen und Arbeitsgeräte nicht zu kaufen, müssen Unternehmen alternative Wege finden, um ihre Arbeit und vor allem die Umsätze zu sichern. Industrieauktionen können hier eine Lösung sein.
Industrieauktionen – was wird angeboten
Grundsätzlich kann alles angeboten werden, von Büroeinrichtung bis hin zum kompletten Fuhrpark. Ganz unbedarft sollten aber weder Verkaufende noch Käufer an die Auktion herangehen.
Angebote vorbereiten
Zuerst muss geschaut werden, was zur Auktion kommen soll. Dies können ausrangierte Maschinen sein, aber auch
- Werkzeug
- Zubehör für Werkzeugorganisation
- Kraft- und Nutzkraftwagen
- Kompressoren
- Druckluftsysteme
- Motoren
- Hebeanlagen und Bühnen
- Roboter und Drohnen
- Lagerbestände,
- Ersatzteile etc.
Etablierte Auktionsplattformen wie die der Surplex GmbH oder Agenten, die die Auktionen für Auftraggeber abwickeln, stehen bei Fragen zur Verfügung.
Wert finden
Anbieter müssen den Wert ihrer Gegenstände entweder selbst realistisch einschätzen können und mit wichtigen Informationen versehen und diese Angebote dann zur Auktion frei geben oder eine Agentur suchen, die sich dafür spezialisiert hat. Valuplex wäre ein Beispiel dafür.
Warum versteigern?
Wer sich einen Privat PKW kauft, nutzt schon lange das Prinzip, dass das alte Auto für die Anzahlung mitverwendet wird. Nun nehmen produzierende Unternehmen keine Altgeräte für den Gebrauchthandel zurück, daher haben sich Auktionen etabliert.
Die Gründe für eine Industrieauktion können vielseitig sein. Florierende Firmen versteigern, um wertvolle Maschinen weiterzugeben und das Geld für neue Investitionen zu nutzen. Doch auch Firmen, die eine Krise durchmachen, können durch Industrieauktionen ihre Liquidität zeitnah erhöhen.
Je spezifischer die Maschinen eingesetzt werden, desto weniger Interessenten gibt es. Doch diese wenigen Interessenten wiederum machen sich gegenseitig ziemlich Konkurrenz beim Bieten. Zumal sie wissen, dass Spezialmaschinen nicht in größeren Mengen hergestellt werden können. In einigen Fällen ist auch spezifischem Maschinenbau die Nachfrage groß, das Angebot jedoch begrenzt, auch hiervon profitiert der Anbieter.
Onlineauktionen
Die meisten Industrieauktionen laufen online ab. Im Grunde funktioniert dies wie bei eBay, nur im größeren Stil und nicht unter privaten Geschäftspartnern. Dafür suchen Interessenten aber gezielter nach genau den Angeboten, vor allem, wenn es um Maschinen geht. Natürlich geht es um Wirtschaftlichkeit, aber nicht nur um Schnäppchenmacherei. Unternehmen kennen den Wert der Geräte und sind auch eher bereit, angemessene Angebote abzugeben.
Die Ausschreibungsdauer wird vorgegeben. Gibt es noch Angebote kurz vor Ende, kann es sein, dass die Fristen noch verlängert werden.
Bieter und deren Vorteile
Bieter können zeitnah an dringend benötigte Maschinen oder Werkzeuge kommen, die es aktuell neu nicht zu kaufen gibt. Besonders bei Spezialanfertigungen ist dies sonst viel kostenintensiver und mit langen Wartezeiten verbunden.
Auch steuerlich haben Industrieauktionen keine Nachteile. Die Anschaffung der gebrauchten Güter wird über die Restnutzungsdauer abgeschrieben.
Zwischenhändler können Konvolute günstig ersteigern und mit hohen Gewinnen weiterverkaufen.
Fazit: Industrieauktionen lohnen sich für alle Seiten. Vor allem in der aktuellen Zeit, wo Rohstoffe knapp und Zulieferteile lange unterwegs sind, kann die Anschaffung gebrauchter Maschinen oder deren Verkauf den Fortbestand eines Unternehmens sichern. Selbst private Personen spüren die Knappheit. Die Wartezeiten auf Neuwägen sind lang und gebrauchte Fahrzeuge deutlich teurer als normal.
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