Künstliche Höhensonne erstrahlte vor 100 Jahren

Original Hanau ® ist 100 Jahre alt. 1904 entwickelte der Edelmetall- und Tech-nologiekonzern Heraeus mit der Quecksilberdampf-Quarzglaslampe (links) die Höhensonne®. Heute sorgen Bräunungsröhren und -strahler in Sonnenstudios für sichere Bräune und Wellness (rechts) ((Quelle: Werksfoto Heraeus Holding GmbH)

Hanau, 21. Dezember 2004.

Tradition der Heraeus-Quarzglaslampen lebt in Sonnenstudios weiter – Erster Einsatz in der medizinischen Lichttherapie

Vor 100 Jahren entwickelte Heraeus die erste Quarzglaslampe mit einer ultravioletten Lichtausbeute, wie sie auch im Sonnenlicht vorkommt. Mit Original Hanau® gilt der Hanauer Edelmetall- und Technologiekonzern als Erfinder der UV-Hochdrucklampe und Wegbereiter der Körperbestrahlung mit künstlichen Lichtquel-len. Mit der künstliche Höhensonne® wurde zudem der Grundstein für Sonnenstudios und den heutigen Bräunungsmarkt gelegt. Seitdem hat Heraeus die technische, medizinische und kommerzielle Anwendung des UV- und infraroten Lichts immer weiter verbessert. Zunächst aber machte die 1904 vom Physiker und Heraeus-Chefentwickler Richard Küch entworfene Quecksilberdampf-Quarzglaslampe Karriere in der medizinischen Lichttherapie.

Vom Medizinprodukt zum Konsumartikel

Richard Küch (1860-1915) war einer der einflussreichsten Erfinder bei Heraeus. Bei Experimenten erkannte er, dass Quecksilberdampf ein kurzwelliges, grünliches Licht abstrahlt, wenn dieser in einem Quarz-glasrohr zu elektrischen Entladungen angeregt wird. Quarzglas (reines Siliziumdioxid, SiO2) hat gegenüber normalem Glas zwei wesentliche Vorteile: Die erzeugte ultraviolette Strahlung kann Quarzglas ungehindert passieren. Und Quarzglas ist im Gegensatz zu normalem Glas auch bei Temperaturen oberhalb 1000 °C noch stabil, so dass mit Quarzglas-Quecksilberdampflampen eine viel höhere Ausbeute an medizinisch wirksamen Licht (UV-A-Strahlung im Wellenlängenbereich zwischen 380 und 290 Nanometer) möglich wurde.

Um das Potential dieser Erfindung besser nutzen zu können, gründete Heraeus gemeinsam mit der AEG 1906 die Quarzlampengesellschaft mbH. In enger Zusammenarbeit mit medizinischen Instituten wurde schließlich die künstliche Höhensonne® Original Hanau® entwickelt. Die neue Lampe zeigte ähnliche belebende Wirkungen wie die Sonneneinstrahlung im Gebirge.

Immer mehr Anwendungen in der Medizin und Dermatologie – wie die Ganzkörperbestrahlung zur Belebung des Organismus, die Vitamin D-Prophylaxe oder die unterstützende Heilbehandlung (besonders von verwundeten Soldaten im 1. Weltkrieg) – führten dazu, dass Quarzglas-lampen bald in jedem Krankenhaus und bei vielen Ärzten zum Inventar zählten.

Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung und die Erfolge in der medi-zinischen Lichttherapie wurde die Produktlinie Höhensonne® ab den 1930er Jahren in Deutschland zum Marktführer, und in den 1950ern avancierte die kleine Höhensonne® als Bräunungsstrahler zu einem elektrischen Konsumartikel, der in vielen Haushalten genutzt wurde. Die Entwicklung ist dabei aber nicht stehen geblieben. Ende der siebziger Jahre eroberte die künstliche Höhensonne® zunehmend den professionellen Bräunungsmarkt. Heute finden sich die Nachfahren der Quecksilberdampf-Quarzglaslampen – ausgestattet mit ausgeklügelten Filtersystemen und sicherheitstechnisch höchsten Ansprüchen genügend – als Bräunungsstrahlern in zahlreichen Sonnenstudios wieder.

Heraeus Noblelight setzt seit 1992 die Tradition der Original Hanau® fort. Mit Bräunungsröhren und -strahlern, elektrischen Komponenten, Filtern und Reflektoren sowie kompletten Gesichtsbräunereinheiten ist der Bereich Original Hanau SunCare heute Anbieter kompletter UV-Lösungen sowie Entwicklungspartner und Erstausstatter namhafter Solarien-Hersteller. (Höhensonne® und Original Hanau® sind eingetragene Marken der Heraeus Noblelight GmbH)

Heraeus Noblelight GmbH mit Sitz in Hanau und Tochtergesellschaften in den USA, Großbritannien und China, gehört weltweit zu den Markt- und Technologieführern bei der Herstellung von Speziallichtquellen. Heraeus Noblelight wies 2003 einen Jahresumsatz von 65 Millionen € auf und beschäftigte weltweit 524 Mitarbeiter. Das Unternehmen entwickelt, fertigt und vertreibt Infrarot- und Ult-raviolett-Strahler für Anwendungen in Produktion, industrieller Prozesstechnik, Umweltschutz, Medizin und Kosmetik, Forschung, Entwicklung und Analytik.

Der weltweit tätige Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus ist Markt- und Technologieführer in den Bereichen Edelmetalle, Dentalwerkstoffe, Senso-ren, Quarzglas und Speziallichtquellen. 2003 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 7,4 Mrd. € (davon 1,74 Mrd. € Produktumsatz) mit weltweit mehr als 9.200 Mitarbeitern in über 100 Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Durch ein breit aufgestelltes Produktportfolio ist das 1851 gegründete Unter-nehmen von den Entwicklungen einzelner Industriebranchen relativ unabhängig.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Heraeus Holding GmbH
Konzernkommunikation
Dr. Jörg Wetterau
Tel.: 0 61 81/35-57 06
Fax: 0 61 81/35-42 42
E-Mail: joerg.wetterau@heraeus.com
Internet: www.heraeus.de

Heraeus Noblelight GmbH
Abteilung Marketing/Werbung
Daniela Hornung
Tel.: 0 61 81/35-85 39
Fax: 0 6181/35- 168539
E-Mail: daniela.hornung@heraeus.com
Internet: www.heraeus-noblelight.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Unternehmensmeldungen

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen

Bayerische Förderung: Fraunhofer in Würzburg treibt Arzneimittelforschung mit zellbasierten Testsystemen voran. Am Freitag, den 13. Dezember 2024, besuchte Staatssekretär Tobias Gotthardt aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium das Würzburger Fraunhofer-Institut für Silicatforschung…

Substrate aus Schafswolle sollen Torf im Gartenbau ersetzen

Die Hochschule Hof arbeitet in einem neuen Forschungsprojekt an der Entwicklung nachhaltiger Substrate für die Pflanzenproduktion. Unter der Leitung von Dr. Harvey Harbach untersucht eine Forschungsgruppe gemeinsam mit regionalen und…

Geothermiesysteme im Forschungszentrum der Universität Bayreuth

Wie Geothermische Energie Bayerns Grüne Zukunft Durch Nachhaltige Energie Gestaltet

Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst hat die Förderung des Forschungsverbundes „Geothermische Allianz Bayern“ verlängert, wobei die Universität Bayreuth (UBT) für weitere vier Jahre weiterhin als Mitglied beteiligt bleibt….