Moderne Transportlogistik: mehr Effizienz und Sicherheit durch KI

Der Güterverkehr steht vor wachsenden Herausforderungen. Das Transportaufkommen steigt seit Jahren. Immer mehr Güter werden im globalen Handel über immer weitere Strecken befördert. Ein Großteil davon per Lkw. Sie übernehmen vorwiegend den Güterverkehr im Nahbereich und die sogenannte „letzte Meile“. Güter aus dem Ferntransport per Schiff oder Eisenbahn werden umgeladen und mit dem Lkw zum Ziel transportiert.

Und das in stetig wachsenden Mengen. Der Straßengüterverkehr konnte im Jahr 2000 eine Transportleistung von rund 346 Milliarden Tonnenkilometer verzeichnen. 2023 lag sie bereits bei nahezu 480 Milliarden Tonnenkilometer. Experten prognostizieren einen weiteren Anstieg.

Was gut für die Logistikbranche ist, stößt anderweitig aber auch auf Kritik. Der Lkw-Verkehr beansprucht die Verkehrsinfrastruktur und belastet Umwelt und Klima. Umso mehr kommt es auf Effizienz an. Werden Ladekapazitäten optimal ausgenutzt, können Fahrten eingespart werden. Künstliche Intelligenz soll jetzt dabei helfen.  Ein KI-basiertes Analysesystem für den Laderaum soll für optimale Auslastung sorgen und Transporte gleichzeitig sicherer machen.

Hilfestellung bei Laderaumauslastung und Ladungssicherung
Beladung und Ladungssicherung gehören zu den typischen Aufgaben von Lkw-Fahrern. Güter werden nach bestem Wissen eingeladen und mit Hilfsmitteln wie Zurrgurt oder Netz gesichert, damit sie nicht auf der Ladefläche verrutschen können. Eine Aufgabe, die nicht immer so einfach ist, wie es klingen mag. Den Überblick über die Ladung zu bewahren, kann schwierig sein und ob die Ladungssicherung wirklich ihren Zweck erfüllt, ist unterwegs aus der Fahrerkabine heraus nicht ersichtlich.

Das Transportlogistiksystem „Luis Smart Load“ soll hier Abhilfe schaffen. Ein KI-Algorithmus analysiert die Laderaumauslastung, erkennt Ladungsbewegungen und unberechtigte Personen auf der Ladefläche. Eine Kamera erfasst Bilder des Laderaums und sendet sie an einen zentralen Server. Die KI-Software wertet die Bilder aus und leitet die Ergebnisse an den Spediteur weiter. Freie Ladekapazitäten bezüglich Fläche, Lademetern oder Palettenstellplätzen werden erkannt. So kann mit optimierter Auslastung geladen und transportiert werden und das spart Kosten und schont Ressourcen.

Gleichzeitig liefert das System Hilfe bei der Ladungssicherung. Eine unzureichende Sicherung der Ladung durch Spanngurte oder andere Hilfsmittel gehört zu den gängigsten Ursachen für Unfälle mit Personenschaden. Güterkraftfahrzeuge sind dabei die häufigsten Verursacher.

Die KI erkennt Bewegungen im Laderaum. Gerät eine unzureichend gesicherte Ladung in Bewegung, kann sie warnen. Auch unberechtigt im Laderaum befindliche Personen werden so erkannt. Das kann beispielsweise verhindern, dass bei Grenzübertritten „blinde Passagiere“ im Laderaum mitreisen.

KI-Einsatz könnte sich auszahlen

Lkw-Fahrer sollen das Laderaumanalysesystem nicht beeinflussen können. Das schützt sowohl vor Manipulation als auch vor Anwendungsfehlern.
Allerdings soll es laut Hersteller nicht primär der Überwachung der Fahrer dienen, sondern sie entlasten und unterstützen. Da bei den Speditionen der Fachkräftemangel zum wachsenden Problem wird, dürfe auch das für viele Unternehmen ein Pluspunkt der Software sein.

Die Anwendungsmöglichkeiten des Systems sollen noch verbessert werden, um kundenspezifische Anforderungen zu erfüllen.

Die KI-gestützte Optimierung von Ladekapazitäten allein wird nicht ausreichen, um die wachsenden Herausforderungen der Logistik zu bewältigen. Aber sie kann einen Beitrag leisten, damit Speditionen zukünftig ressourcenschonender und effizienter agieren können. Durch ihren Beitrag zur Ladungssicherung kann sie gleichzeitig für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Der KI-Einsatz in der Transportlogistik könnte auf Dauer also nicht nur den Spediteuren, sondern auch der Allgemeinheit zugutekommen.

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