Nachhaltigkeit und Schnelligkeit: Die Vorteile des modularen Bauens in der modernen Architektur
Angesichts hoher Zinsen und der Unsicherheit am Markt ist in den letzten Monaten die Anzahl der Bauanträge zurückgegangen. Aber nicht nur aktuelle Probleme machen der Branche zu schaffen. Bauen wird einfach komplizierter. Neue Regel im Umweltschutz, andere Ansprüche der Verbraucher und planerische Aspekte setzen klassische Bauvorhaben unter Druck. Modulares Bauen kann eine Lösung sein, um verschiedene Probleme in den Griff zu bekommen. Doch wie funktioniert das Ganze und welche Besonderheiten sowie Vorteile ergeben sich daraus?
Was beinhaltet die modulare Bauweise?
Die modulare Bauweise von Gebäuden umfasst viele Elemente, die Bauherren bereits aus dem Fertighaus-Segment kennen. Anders als im Massivhaus-Bau, wo das Gebäude erst am Bauplatz errichtet wird, findet im Modulbau die Vorfertigung von Gebäudeteilen in einer Fabrik statt.
Aber: Das Konzept geht über das Fertigteil-Haus deutlich hinaus. Letzteres wird aus einzelnen vorgefertigten Komponenten errichtet. Komplette Wand- und Deckenelemente, die dann zur Baustelle transportiert und dort montiert werden. Modular aufgebaute Gebäude gehen ein ganzes Stück weiter, wie auf der Website von Kleusberg gezeigt wird.
Hier entstehen komplette Raumeinheiten in den Fertigungshallen. Anschließend erfolgt deren Transport zum Bauplatz, wo alle Module zu einer Struktureinheit – dem fertigen Gebäude verbunden werden. Diese Bauweise ist vergleichsweise neu. In Teilen lehnt sich dieser Trend an das Tiny House Konzept an. Hier handelt es sich letztlich um die kleinste Einheit des Modulgebäudes.
Modulare Bauweise im Überblick:
- Vorfertigung kompletter Raumeinheiten
- Transport zum Bauplatz
- zusammensetzen und verbinden der Module
- Raummodule komplett ausgestattet
Achtung: Im Rahmen der Fertigung werden einzelne Module in der modularen Bauweise direkt anschlussfertig vormontiert. Heißt, dass am Bauplatz am Ende nur noch die Verrohrung verbunden und ans kommunale Netz angeschlossen werden muss. In den einzelnen Wohn- oder Nutzungsmodulen sind alle Leitungen so wie die Dämmung bereits fertig verlegt.
Vorteile der modularen Bauweise: Wie groß ist das Zukunftspotenzial?
Bis eine Immobilie vom ersten Spatenstich wirklich zur Nutzung freigeben werden kann, vergehen Monate. Einige öffentliche Projekte brauchen sogar Jahre. Eine modulare Bauweise spielt in diesem Zusammenhang viele Vorteile aus. Ein sehr wichtiger Aspekt betrifft das Thema Schnelligkeit. Gerade, wenn beim Faktor Zeit der Schuh besonders drückt, halten Bauherren mit der modularen Bauweise einen Trumpf in der Hand.
Das Bundesbauministerium geht davon aus, dass über Wohnungsbau-Konzepte auf Basis des modularen Bauens die Baustellenzeit auf sechs Monate verkürzt werden kann. Aber nicht nur der Zeitfaktor spricht für die Modulbauweise.
- Wetterunabhängig: Weniger Arbeiten vor Ort nötig
Im klassischen Hochbau kann das Wetter Bautätigkeiten komplett zum Erliegen bringen. Raummodule werden in Fertigungshallen erstellt, sind also vollkommen vom Wetter unabhängig.
- Nachhaltigkeit: Effizientere Ressourcennutzung
Dank konsequenter Kontrolle der Lagerbestände, Recycling und eine effiziente Nutzung der Ressourcen verringert sich der Abfall. Gleichzeitig setzen Hersteller auf hochwertige, aber zunehmend nachhaltige Methoden. Jedes Gramm Beton, welches eingespart wird, verringert den CO2-Ausstoss dieses Baustoffs.
- Sicherheit: Weniger Transportfahrten
Im Vergleich zum herkömmlichen Bauplatz ist die Sicherheit beim modularen Bauen höher. Unfallquellen, die etwa mit dem Bewegen großer Mengen Baumaterial entstehen, fallen hier nahezu komplett weg.
- Flexibilität: Viele Varianten möglich
Im ersten Moment wirkt es wie ein Standardhaus von der Stange. Aber auch die modulare Bauweise erlaubt individuelle Planung und Einrichtung. Jedes Modul kann damit einem bestimmten Zweck zugeführt werden.
Die Vorteile machen die Methode des modularen Bauens an verschiedenen Stellen interessant – etwa im kommunalen Wohnungsbau, für Büros oder andere gewerbliche Immobilien. Besonders spannend wird das Konzept, wenn es um Schulen, Kitas oder Krankenhäuser geht. Hier braucht es in den kommenden Jahren schnell passende Lösungen. Die Modulbauweise ist in der Lage, eine Lücke zu schließen.
Fazit: Modulares Bauen gegen den Wohnungsmangel
In den letzten Jahren hat sich regional die Verknappung an Wohnraum deutlich verschärft. Das Ergebnis sind Mieten, die sich viele Haushalte nicht mehr leisten können. Wer schnell bauen will, hat immer noch ein Problem – mit dem Faktor Zeit. Modulares Bauen ist sicher kein Allheilmittel. Gerade der Faktor Schnelligkeit und bedarfsgerechte Planung machen die Bauweise aus Sicht vieler Bauherren interessant.
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