Rittal Themenservice: Ist die Anlage erdbebensicher?
Die Auslegung einer Schaltanlage für erdbebengefährdete Zonen kann Anlagenbauer vor enorme Herausforderungen stellen. Rittal bietet seinen Kunden für den TS 8 Schaltschrank Lösungen, die die Anforderungen für unterschiedliche Erdbebenzonen erfüllen. Außerdem testet das Unternehmen Schaltschränke im Prüflabor auf ihre Erdbebensicherheit und gibt in einem neuen Whitepaper praktische Tipps rund um das Thema.
Herborn, 5. Dezember 2017 – Trotz zahlreicher technischer Möglichkeiten Naturkatastrophen zu messen, sind Erdbeben auch heute immer noch schwer vorherzusagen. Um Schäden bei einem Erdbeben zu vermeiden, sollte neben Gebäuden auch die elektrische und technische Infrastruktur, wie etwa eine Schaltanlage, „erdbebensicher“ ausgelegt sein. Vor allem der Sicherheit von Schaltschränken kommt dabei eine große Bedeutung zu.
Denn die Belastungen, die durch ein Erdbeben auf eine Schaltanlage wirken, können nicht nur zu Funktionsstörungen, sondern auch zu strukturellen Schäden führen. Verschiedene Normen definieren die Bedingungen, die solche Schränke erfüllen müssen, um als „erdbebensicher“ zu gelten. Je nach fachlicher Anwendung sowie geografischem Zielmarkt sind dabei unterschiedliche Normen zu berücksichtigen.
Der Rittal TS 8 Schaltschrank erfüllt in Verbindung mit dem entsprechenden Stahlblech-Sockel bereits in der Standardausführung die Anforderung nach Telcordia GR-63-CORE für die Erdbebenzonen 1, 2 und 3. Die Grundidee dieser Norm ist, dass eine Steuerungs- und Schaltanlage eine sehr hohe statistische Verfügbarkeit aufweisen soll.
Dazu sind unterschiedlichste Kriterien für die Widerstandsfähigkeit beispielsweise gegenüber Feuchtigkeit, Feuer, Schadstoffen und auch Erdbeben enthalten. Sie bezieht sich auf die Zoneneinteilung der USA (Zone 0 bis Zone 4), wobei Zone 0 für ein sehr geringes Risiko und Zone 4 für ein hohes Erdbebenrisiko steht.
Aufrüstung mit speziellem Zubehör
Für die Erdbebenzone 4 kann der TS 8 mit einem Erdbeben-Kit aufgerüstet werden, wobei Rittal auf das sogenannte Fachwerkprinzip zurückgreift. Mit dem optional erhältlichen Erweiterungszubehör lässt sich die Konstruktion des Schaltschrankrahmens so weit versteifen, dass die Anlage auch die hohen Anforderungen der Zone 4 nach GR-63-CORE erfüllt.
Es besteht aus Streben, die in den Seiten des Rahmens verschraubt werden und so die Steifigkeit entscheidend erhöhen. Knotenbleche in den Winkeln erhöhen die Stabilität zusätzlich. Zudem ist ein verstärkter Sockel erhältlich, mit dem der Schaltschrank „erdbebensicher“ am Boden befestigt werden kann.
Sicherheitsprüfung auf dem Rütteltisch
Um den Nachweis zu erbringen, ob Schaltschränke den Auswirkungen von Schocks und Vibrationen gewachsen sind, werden Prüfungen in darauf spezialisierten Laboratorien durchgeführt. Auf einem Rütteltisch werden die Auswirkungen eines Erdbebens – also Vibrationen bzw. Schockbelastungen – simuliert. Dabei dürfen keine strukturellen Schäden an dem Prüfling auftreten. Die genauen Prüfvorschriften variieren dabei von Norm zu Norm insbesondere in Bezug auf das genaue Frequenzspektrum und den zugehörigen Beschleunigungen.
Informationen und Tipps auf einen Blick
Praktische Tipps gibt Rittal mit dem neuen Whitepaper „Erdbebensicherheit von Schaltanlagen“. Darin steht alles Wissenswerte über Normenlage, typische Prüfverfahren und den Aufbau eines Schaltschranks in Erdbeben-Ausführung. Konkret geht es dabei unter anderem um folgende Fragestellungen:
Was ist beim Errichten elektrischer Schaltanlagen in Gebieten, die durch potenziell gefährdet sind, zu beachten? Welche Schäden können durch ein Erdbeben an einer Schaltanlage entstehen? Welche Normen gelten in Bezug auf die elektrische Infrastruktur? Außerdem informiert es über typische Prüfverfahren zum Test der Erdbebensicherheit eines Schaltschranks, wie zum Beispiel die Prüfung der Erdbebensicherheit mit einem Rütteltisch.
Über Rittal
Rittal mit Sitz in Herborn, Hessen, ist ein weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software & Service. Systemlösungen von Rittal sind in über 90 Prozent aller Branchen weltweit zu finden, etwa im Maschinen- und Anlagenbau, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie in der IT- und Telekommunikationsbranche.
Zum breiten Leistungsspektrum des Weltmarktführers gehören konfigurierbare Schaltschränke, deren Daten im gesamten Produktionsprozess durchgängig verfügbar sind. Intelligente Rittal Kühllösungen mit bis zu 75 Prozent geringerem Energie- und CO2-Verbrauch können mit der Produktionslandschaft kommunizieren und ermöglichen vorausschauende Wartungs- und Servicekonzepte. Innovative IT-Lösungen vom IT-Rack über das modulare Rechenzentrum bis hin zu Edge und Hyperscale Computing Lösungen gehören zum Portfolio.
Die führenden Softwareanbieter Eplan und Cideon ergänzen die Wertschöpfungskette durch disziplinübergreifende Engineering-Lösungen, Rittal Automation Systems durch Automatisierungslösungen für den Schaltanlagenbau. Rittal liefert in Deutschland binnen 24 Stunden zum Bedarfstermin – punktgenau, flexibel und effizient.
Rittal wurde im Jahr 1961 gegründet und ist das größte Unternehmen der inhabergeführten Friedhelm Loh Group. Die Friedhelm Loh Group ist mit 18 Produktionsstätten und 80 Tochtergesellschaften international erfolgreich. Die Unternehmensgruppe beschäftigt über 11.300 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2016 einen Umsatz von rund 2,2 Milliarden Euro. Zum neunten Mal in Folge wurde das Familienunternehmen 2017 als Top Arbeitgeber Deutschland ausgezeichnet. In einer bundesweiten Studie stellten die Zeitschrift Focus Money und die Stiftung Deutschland Test fest, dass die Friedhelm Loh Group 2017 bereits zum zweiten Mal zu den bundesweit besten Ausbildungsbetrieben gehört.
Weitere Informationen finden Sie unter www.rittal.de und www.friedhelm-loh-group.com
Rittal Unternehmenskommunikation
Hans-Robert Koch
Tel: 02772-505 2693
E-Mail: koch.hr@rittal.de
Christian Abels
Tel.: 02772-505 1328
E-Mail: abels.c@rittal.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Unternehmensmeldungen
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…