Stromkosten sparen durch Anbieterwechsel

Die Strompreise schwanken derzeit beträchtlich, sodass sich ein Anbieterwechsel lohnen kann!
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Die Stromtarife befinden sich derzeit auf niedrigem Niveau, sodass ein Anbieterwechsel großes Einsparpotenzial mit sich bringen kann. Was ist zu beachten?

Günstige Stromanbieter 2024 – der Wechsel lohnt sich wieder

Seit einigen Jahren schwanken die Strompreise für Stromkunden erheblich. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und der Ukraine-Krieg mit seinen Folgen auf die Preisbildung sind für diese Achterbahn mitverantwortlich.

Im Moment sind die Strompreise wieder günstig, sodass der Wechsel des Energielieferanten die Haushaltskasse spürbar entlastet. Dieser Ratgeber enthält wichtige Empfehlungen, damit sich die Verbraucher im Tarifdschungel besser zurechtfinden.

Wie hoch ist das Sparpotenzial bei einem Anbieterwechsel?

Verbraucher, die noch in alten Verträgen aus der Hochpreisphase von 2022 stecken, sollten sich rasch nach einem neuen Anbieter umsehen. Zudem steigen in diesem Jahr durch den Wegfall staatlicher Zuschüsse die Netzentgelte um etwa 25 Prozent. Daher kann ein Wechsel zum Stromanbieter e.on oder anderen Versorgern, die günstigen Strom anbieten und bei denen eine Erhöhung der Tarife nicht auf der Agenda steht, von Vorteil sein. Auf diese Weise lassen sich bei der Stromrechnung jährlich dreistellige Summen einsparen.

Vor allem Kunden, die derzeit 40 Cents oder mehr für die Kilowattstunde bezahlen, wird von vielen Experten ein Anbieterwechsel ans Herz gelegt. Der aktuelle Preis pro Kilowattstunde beträgt nämlich gerade mal 30 Cents (Stand Anfang März 2024), wobei von einer zwölfmonatigen Preisgarantie ausgegangen wird.

Strom sparen steht im Fokus

Im Schnitt verbraucht ein Haushalt nach Angaben der Bundesnetzagentur etwa 2.500 Kilowattstunden im Jahr. Dabei ist eine Senkung um 1.000 Kilowattstunden möglich, wenn die Verbraucher sorgsam mit der Energie haushalten und Maßnahmen zur Stromeinsparung berücksichtigen. Auch die Installation einer Photovoltaikanlage reduziert die monatliche Stromrechnung entscheidend.

Wie viel Zeit nimmt ein Anbieterwechsel in Anspruch?

Sofern die Bedingungen wie Restlaufzeit und Kündigungsfristen, die bei einem Anbieterwechsel maßgeblich sind, berücksichtigt werden, hat der neue Anbieter bis zu drei Wochen Zeit, den Netzbetreiber, also den Eigentümer der Leitungen, zu kontaktieren.

Wie setzt sich ein Stromtarif zusammen?

Ein Stromtarif besteht aus dem Grundpreis und dem Arbeitspreis. Der Grundpreis ist ein Fixbetrag, der vom Anbieter für die Bereitstellung des Stromanschlusses berechnet wird. Außerdem enthält er Gebühren für das Ablesen und die Wartung des Stromzählers sowie für die Rechnungsstellung. Der Arbeitspreis bezieht sich auf den eigentlichen Verbrauch.

Wie findet man einen günstigen Stromtarif?

Die günstigsten Stromanbieter finden sich am schnellsten auf einschlägigen Tarifportalen. Diese ermöglichen einen direkten Vergleich. Es zeigt sich dabei, dass die Filter justiert werden müssen, um annähernd exakte Preisangaben zu erhalten. Die Verbraucherzentrale rät dabei zu den folgenden Einstellungen:

  • Wenn die Option “direkte Wechselmöglichkeit” deaktiviert wird, werden auch Anbieter angezeigt, die nicht an das Portal gebunden sind.
  • Auch ein eventueller Bonus sollte ignoriert werden, weil sich dadurch die jährlichen Gesamtkosten besser einschätzen lassen.
  • Zudem ist die Voreinstellung “hohe Empfehlungsquote der Kunden” auszuschalten. In der Regel werden diese Anbieter nur angezeigt, weil sie Provisionen an das betreffende Portal zahlen.
  • Um die Übersichtlichkeit zu bewahren, sollte man sich auf einen Tarif pro Anbieter beschränken.

Es bleibt zu bedenken, dass Vergleichsportale sich als Vermittlungsagenturen verstehen. Sie finanzieren sich über Werbung und Provisionen und übernehmen für die Richtigkeit ihrer Angaben keine Gewähr. Zudem sind sie kein Vertragspartner. Ein Stromvertrag wird direkt zwischen Anbieter und Stromkunde abgeschlossen.

Grundversorgung sichert Stromlieferung ab

In Deutschland läuft niemand Gefahr, dass bei einem Anbieterwechsel der Strom abgestellt wird. Sollte es zu Verschiebungen kommen, greift automatisch die Grundversorgung, die den Strom in gleichbleibender Qualität liefert. Üblicherweise ist der Grundversorgungstarif aber mit höheren Strompreisen verbunden.

Stromanbieter wechseln – wie ist vorzugehen?

Vergleichsportale, sogenannte Wechselanbieter, erleichtern den Wechsel des Stromanbieters entscheidend. Die folgenden Aspekte sind zu berücksichtigen.

Daten bereithalten und Vertragslaufzeit beachten

Dabei ist es am sichersten, wenn die letzte Stromrechnung herausgesucht wird. Diese enthält alle notwendigen Angaben über den aktuellen Verbrauch und die Zählernummer. Vor allem aber gibt sie Auskunft über die Kündigungsfrist des aktuellen Vertrags. Liegt die nächste Kündigungsmöglichkeit noch mehr als drei Monate in der Zukunft, sollte die Suche nach einem neuen Anbieter verschoben werden. Die Stromtarife ändern sich nämlich in kürzester Zeit und neue Angebote wirbeln den Markt kräftig durcheinander.

Wer gerade umgezogen ist oder noch nie den Anbieter gewechselt hat, der fällt in die Grundversorgung. Diese kann jederzeit gekündigt werden, wobei eine Kündigungsfrist von zwei Wochen einzuhalten ist.

Passenden Tarif auswählen

Wurde sich für einen Tarif entschieden, ist es ratsam, sich auf der Webseite des Anbieters zu vergewissern, ob die Informationen der Wahrheit entsprechen. Kommt es zu Abweichungen, sollte man direkt mit dem Versorger in Kontakt treten.

Bevor der Auftrag abgeschickt wird, macht der Kunde einen Screenshot von den Tarifmerkmalen. Dabei ist vornehmlich auf die Bonusbedingungen zu achten. Der Screenshot wird archiviert und kann später mit dem eigentlichen Vertragsentwurf verglichen werden.

Neuen Vertrag abschließen und alten Vertrag kündigen

Der Vertrag über einen neuen Stromtarif kann online entweder direkt beim Anbieter oder über das betreffende Portal abgeschlossen werden. Gibt es keine Unstimmigkeiten bei der Wechselfrist, übernimmt der neue Anbieter automatisch die Kündigung beim alten Versorger. Ist die Wechselfrist zu knapp bemessen, ist es besser, die Kündigung direkt abzuschicken.

Dies gilt auch bei einer Sonderkündigung. Eine solche kann dann wahrgenommen werden, wenn der alte Anbieter eine Preiserhöhung vornimmt. Nicht alle neuen Anbieter übernehmen bei einer Sonderkündigung den Kündigungsprozess, weshalb man sich nicht auf den Kündigungs-Automatismus verlassen kann. Innerhalb einer Woche hat der alte Anbieter eine Kündigungsbestätigung zuzusenden. Der neue Anbieter schickt eine Vertragsbestätigung zu, die den voraussichtlichen Termin des Lieferbeginns beinhaltet.

Widerrufsrecht beachten

Online-Verträge lassen sich ohne Angabe von Gründen widerrufen. Die Frist beträgt normalerweise 14 Tage und beginnt, sobald der Kunde ordnungsgemäß über sein Widerrufsrecht informiert wurde. Da diese Belehrung üblicherweise im Kleingedruckten des Vertrags enthalten ist, läuft die Widerspruchsfrist am Tag des Vertragsabschlusses an.

Zählerstand ablesen und Daten löschen

Sofern die Anbieter keine Mitarbeiter vorbeischicken, liest der Stromkunde am Tag des Wechsels den Zählerstand ab und teilt diesen sowohl dem alten als auch dem neuen Anbieter mit.

Besonders Vielwechslern sei ans Herz gelegt, die Daten beim alten Anbieter löschen zu lassen. Kunden, die regelmäßig ihren Tarif wechseln, sind bei Energielieferanten unbeliebt, sodass sie trotz ausreichender Bonität bei Neuanträgen oft abgelehnt werden. Die Verbraucherzentrale stellt für diesen Vorgang einen Musterbrief bereit.

Was ist bei einem Anbieterwechsel sonst noch zu berücksichtigen?

Ein Anbieterwechsel kann überdies mit den folgenden Aspekten verbunden sein.

Vorsicht bei Bonus-Tarifen

Viele Anbieter werben mit einem Bonus. Dieser gilt in der Regel jedoch nur für das erste Vertragsjahr. Ab dem zweiten Vertragsjahr verteuern sich die Tarife deutlich. Es empfiehlt sich daher, sich darauf einzustellen, den Anbieter nach zwölf Monaten aufs Neue zu wechseln.

Neuer Stromzähler kann Kosten verursachen

Üblicherweise stellen die Versorger kostenlos eine Messstelle in Form eines Zählers zur Verfügung. Allerdings nicht alle. Wenn dieser Umstand bei der Vertragsunterzeichnung übersehen wird, kommen auf den Neukunden für einen herkömmlichen Zähler Zusatzkosten von jährlich maximal 20 Euro zu. Bei einem Smart Meter kann sich dieser Betrag auf 50 Euro erhöhen.

 

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